Chuck
"Der Unterschied ist, dass ich das hier nicht freiwillig gewählt habe." sage ich kalt und meine Stimme wird leiser. "Enzo hat mir jede Chance auf ein normales Leben genommen. Glaub mir ich habe es versucht. Aber wenn du aus einer Familie wie meiner und einem Viertel wie meinem kommst, hast du sowieso kaum Chancen etwas anderes zu werden als Dealer oder Abhängiger." ich schüttle den Kopf. "Enzo macht was er tut, weil er ein reiches Arschloch ist, dem langweilig ist und der gegen den ach so bösen Daddy rebellieren will. Er denkt, dass alle anderen weniger Wert sind, und dass er mit ihnen tun kann was er will, weil er Geld hat."

Chuck
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und mustere sie einen Moment. Jetzt weiß ich auch wieder, wieso ich sie so mag. Wieso ich ihre Beleidigungen auf mich nehme und wieso ich mir das hier antue. Ich komme nicht umhin leicht zu grinsen, auch wenn ich eigentlich noch stinksauer bin. Dann schüttle ich den Kopf. "Du hast keine Ahnung wovon du sprichst, Lenny." damit gehe ich an ihr vorbei und durch die Türe zurück nach draußen, wo ich sofort mit der nächsten Arbeit betraut werde. Den reichen Ärschen um mich herum Champagner bringen. Da ich gerade eh nicht gut auf reiche Leute zu sprechen bin und ich Enzo in diesem Aufzug nur aus dem Weg gehen will, habe ich nicht gerade Bock drauf. Aber ich brauche das Geld. Also nehme ich das Tablett, setze ein halbwegs freundliches Gesicht auf und mache mich daran Champagner rum zu reichen.


Enzo
Ich bleibe eine Weile brav neben meinem Vater stehen, sehe mich allerdings immer wieder suchend nach Lenny um, die ich nirgends entdecken kann. Schließlich entschuldige ich mich bei den Kunden meines Vaters und mache mich auf die Suche. Wo ist sie hin? Ich sehe gerade wie sie hinter der Bar hervorkommt, als ich mit einem der Kellner zusammenstoße, der nur mit Mühe das fast leere Tablett gerade halten kann. "Tschuldigung.." will ich schon murmeln, als ich sehe, wer der Kellner ist. Chuck... Sofort spüre ich die Wut im Bauch wieder aufkeimen, darüber, dass er Lenny was von damals erzählt hat und ich mustere ihn kühl. "Lassen sie hier also inzwischen sogar den letzten Dreck rein, was?" seine Miene zieht sich noch mehr zusammen. "Aber solange du uns den Champagner weiter bringst, lasse ich dir vielleicht sogar etwas Trinkgeld da." Mit einiger Genugtuung sehe ich, wie er nur mit Mühe seine Wut zurückhält. Am liebsten würde er mich jetzt vermutlich schlagen. Ich grinse herablassend.

Chuck
Ich schäume vor Wut, sehe aber Lenny kommen und drehe mich um um hinter der Bar zu verschwinden. Ich hasse diesen Kerl und ich werde ihm irgendwann alles zurück zahlen. Aber nicht hier und jetzt.

Enzo
Ich drehe mich zu Lenny um und zucke nur unbeeindruckt mit den Schuktern. "Das hat nichts mit der Schicht zu tun aus der er stammt, Lenny. Ich kann diesen Kerl einfach nicht leiden. Und seit er versucht hat dich gegen mich auf zu bringen..." ich seufze und sehe sie an. "Tut mir leid."

Enzo
Ich sehe Lenny an und nicke. "Tanzen klingt gut." sage ich und gehe gar nicht auf das vorherig gesagte ein. Denn Chuck wird schon noch sehen was er davon hat Lenny gegen mich auf zu bringen, dafür sorge ich.

Chuck
Ich mache mich daran meine Aufgaben zu erfüllen, aber meine Augen suchen immer wieder Enzo in der Menge. Der Hass den ich ihm gegenüber empfinde droht jeden Moment über zu kochen. Dass er hier herumstolziert wie so ein stolzer Gockel. Ich hasse ihn. Er sollte eigentlich im Knast schmoren. Aber stattdessen...

Enzo
Ich folge ihrem Blick und sehe, wie mein Vater Lenny mit einer Mischung aus Argwohn und Neugierde beobachtet. Er scheint nicht so Recht zu wissen was er von ihr halten soll. Ich sehe wieder zu Lenny und zucke mit den Schultern, während ich sie weiterhin elegant über die Tanzfläche führe. "Ich hatte keine Lust meinem Erzkonservativen Vater erklären zu müssen was genau wir beide sind. Zu lügen schien mir einfacher zu sein."

Chuck
Mein Blick gleitet immer wieder zu Enzo und Lenny und wie die beiden tanzen. Ich kann nicht glauben, dass Enzo es mal wieder geschafft hat. Er hat schon wieder erfolgreich ein Mädchen um seinen kleinen Finger gewickelt. Sie frisst ihm ja förmlich aus der Hand! Und dabei wirkt Leonore nicht wie Jemand der leicht zu manipulieren ist. Ich frage mich wie er das nur immer anstellt.

Enzo
Als sie das mit Chuck sagt, spanne ich mich kaum merklich etwas an, entspanne mich gleich darauf aber wieder etwas und ich sehe sie an, mit einem leichten Grinsen, aber durchaus auch ernst. "Lenny. Du bist meine beste Freundin. Mit gewissen Vorzügen.. Du bist mir wirklich wichtig... Aber wir sind nicht mehr als das."

Enzo
Ich bin erleichter, dass sie es genauso sieht. Denn das letzte was ich will ist Lenny weh zu tun. Und außerdem brauche ich das Drama jetzt auch nicht unbedingt.
Ich sehe sie aber dennoch kritisch an. "Du weißt schon, dass er gelogen hat um dich gegen mich auf zu bringen. Ich meine ich kann dir natürlich nichts vorschreiben und egal in wen du dich verliebst, ich bin dein bester Freund aber... Lenny..." ich bleibe jetzt stehen und sehe sie eindringlich an. "Ich bitte dich. Halte dich von Chuck fern."


Chuck
"Du bist derjenige von dem sie sich fernhalten sollte." zische ich und Enzo dreht sich zur Seite. Ich habe den letzten Teil mitbekommen als ich gerade an einem Nebentisch Getränke verteilt habe und meine ohnehin schon angestaute Wut hat ihren Höhepunkt erreicht. Wie kann er es nach all dem was er getan hat wagen so zu lügen?
Ich kann nicht zulassen das so etwas wie mit Jasmin noch einmal passiert.
Enzo ist sichtlich genervt von mir und dreht sich jetzt vollkommen zu mir. "Wann checkst du es eigentlich mal Chuck,huh? Du bist Abschaum. Du hältst dich fern von Lenny oder..."
"Oder WAS Enzo?!" meine Stimme wird lauter und die Leute in unserer unmittelbaren Umgebung drehen sich zu uns. Es wird stiller im Raum, als alle Augen auf uns gerichtet sind, aber das ist mir egal. Ich koche vor Wut.
Enzo scheint es jetzt auch nicht mehr zu kümmern, wo er sich befindet, denn er erwidert. "Oder ich sorge dafür, dass du das letzte bisschen Würde verlierst, das du noch besitzt. Das letzte mal ist nicht gut für dich ausgegangen, also zieh lieber Leine."
Das er so einfach über Jasmin hinweggeht und sie mit keiner Silbe erwähnt, lässt mich rot sehen. "Das letzte mal?" frage ich meine Stimme ist erst leise, ehe ich ihn anbrülle. "Was denkst du denn was du mir antun kannst, was du nicht schon längst getan hast, Lawrence?" Meine Fäuste ballen sich und ich spüre den Altbekannten Stich in meiner Brust als ich wieder vor meinen Augen sehe was mit Jasmin damals passiert ist. Was Enzo ihr angetan hat. "Du bist hier der Abschaum. Du bist ein Dealer und ein Mörder..." schleudere ich ihm entgegen. "Du solltest jetzt besser deine Fresse halten, Chuck." knurrt er mich wütend an. "WAS?! Angst, dass Lenny die Wahrheit erfährt?" und ich sehe zu Lenny. "Dein geliebter Enzo hier hat..." doch weiter komme ich nicht, denn Enzos Faust landet mit solcher Wucht in meinem Gesicht, dass ich nach hinten gegen einen Tisch pralle, der nach hinten umfliegt. Die Gläser zerspringen auf dem Boden, während ich mir das Blut unter der Nase wegwische und dann den Kopf hebe um Enzo an zu sehen. Einen Moment herrscht absolute Stille, dann stürze ich mich mit einem wütenden Schrei auf Enzo und wir fangen an uns zu prügeln.

Chuck
Ich sehe einfach nur noch rot. Jede Hand die mich zurückhalten will, schüttle ich wütend ab und ich nehme nichts anderes mehr wahr als Enzo, dem ich so viel Schmerzen wie nur möglich zufügen will. Und dann ist da auf einmal Lenny. Sie steht mit ausgestreckten Armen zwischen uns beiden und will uns offenbar davon abhalten weiter zu prügeln. "ES REI-" will sie gerade sagen, als Enzo sich an ihr vorbei auf mich stürzen will, offenbar blind für alles andere als mich. Und in seiner Wut ist er rücksichtslos. Es passiert alles so schnell, dass ich nicht genau sehe was vor sich geht, aber auf einmal liegt Lenny am bewusstlos am Boden und Enzo scheint wieder zu sich zu kommen. Er starrt auf ihren Körper und Schmerz zeichnet sich darauf ab. "Nein... Nein, nein, nein. Lenny.." doch weiter kommt er nicht, weil da auf einmal ein Kerl kommt - vermutlich sein Vater - und ihn von dort wegzieht. Ich kümmere mich nicht weiter darum. Mit einem mal ist meine Wut in den Hintergrund getreten. Ich mache mir Sorgen um Lenny. Ich knie mich neben sie und hebe sie hoch. Ich höre wie die Leute um uns herum tuscheln und reden und wie der Chefkellner mich anbrüllt, dass ich gefeuert bin, aber ich blende sie alle aus und gehe mit Lenny in den Armen nach draußen, wo ich einen Krankenwagen rufe.


Enzo
Es geht alles so schnell. Im einen Moment prügeln ich und Chuck uns und im nächsten liegt Lenny scheinbar leblos auf dem Boden. Mit Horror realisiere ich, dass das ich gewesen sein muss. Ich hab sie in meiner Wut auf Chuck nicht gesehen, nicht wahrgenommen. Und jetzt ist sie bewusstlos. "Nein... Nein, nein, nein, Lenny!" flüstere ich voller Schuldgefühle und Schmerz darüber, dass ich ihr sowas angetan habe. Doch dann spüre ich zwei Hände auf meiner Schulter, die mich hochziehen und die Stimme meines Vaters. "Komm jetzt mit, Lawrence." ich höre die unterdrückte Wut darin und weiß, dass das hier Konsequenzen haben wird, aber das ist mir egal. "Lenny!" sage ich zu ihm und will mich losmachen, aber er zieht mich einfach nach draußen, wo er mir erstmal wütend eine Ohrfeige gibt. "Jolene kümmert sich schon darum, dass deine kleine Freundin einen Krankenwagen bekommt. Wir beide.. unterhalten uns jetzt mal darüber was zum Teufel da drinnen gerade passiert ist!"

Chuck
Lenny kommt erst im Krankenwagen wieder zu sich. Als sie blinzelnd ihre Augen öffnet, atme ich erleichtert aus und bin sofort bei ihr um sie besorgt an zu sehen. "Lenny?" frage ich, aber sie scheint mich nicht gehört zu haben.
Stattdessen fängt sie an mir Fragen zu stellen. Als sie nach Enzo fragt, schlucke ich und muss einen Anfall von Wut unterdrücken. Er ist der Mörder, ein Arschloch, der Kerl der sie hier in den Krankenwagen befördert hat und trotzdem ist er die erste Person die sie sehen will? Er hat sie mehr um seinen Finger gewickelt als ich angenommen hatte.
"Enzo hat dich niedergeschlagen." helfe ich ihrem Gedächtnis etwas auf die Sprünge und antworte dann auf ihre Frage nach seinem Aufenthalt, wobei ich mir ein kleines Grinsen der Genugtuung nicht verdrücken kann. "Er ist mit seinem Vater zusammen verschwunden."


Enzo
Ich sehe noch wie Chuck und eine Traube von Sanitätern Lenny in den Krankenwagen laden und will schon zu ihnen gehen, als mein Dad mich zurückhält. "Du gehst nirgendwo hin." knurrt er leise und dann sind sie auch schon verschwunden. Inzwischen ist auch die Polizei da, aber mein Dad kennt den Polizeichef und telefoniert mit ihm, damit mir nichts passieren kann. Es dauert ein paar Minuten, aber schließlich dürfen wir heim gehen. "Ich will zu Lenny." sage ich, aber mein Vater schüttelt den Kopf. "Du wirst dieses Mädchen nicht wieder sehen." "Einen Teufel werde ich..." setze ich wütend an, aber mein Vater fällt mir ebenso wütend ins Wort. "Gott, Lawrence. Weißt du eigentlich was du da angerichtet hast? Die Vorwürfe von diesem Kellner bringen diese Familie ganz schön in die Bredouille." "Na und? Was sollte mich das schon kümmern?" "Er hat dich des Mordes beschuldigt!" "Ich bin kein Mörder Vater. Das weißt du." "Es ist egal was du bist und was nicht. Wichtig ist, dass wir es schaffen diesen Abend ganz schnell aus dem Gedächtnis der Leute zu streichen."

Chuck
Ich sehe sie an und lächle leicht, ehe ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht streiche, natürlich ganz sanft. "Wie geht's deinem Kopf?" frage ich anstatt auf ihre Aussage ein zu gehen. Denn die Tatsache, dass sie immer noch mit Enzo sprechen will, auch wenn sie jetzt weiß, dass er ein Mörder ist, macht es für mich unmöglich darüber hinweg zu sehen, was damals war.


Enzo
Ich sehe meinen Vater ungläubig an. Das hat er jetzt nicht im Ernst gesagt? Ihm ist egal ob ich ein Mörder bin oder nicht, er will einfach nur nicht den guten Ruf der Familie beschädigen? Doch bevor ich dazu komme, irgendwas zu erwidern, fährt auch schon das Auto vor und wir steigen ein. Ich starre aus dem Fenster, während Dad weiter darüber spricht wie es jetzt weiter gehen muss. Meine Gedanken sind bei Yasmin und vor allem auch bei Lennyv