Chuck
Ich sehe einfach nur noch rot. Jede Hand die mich zurückhalten will, schüttle ich wütend ab und ich nehme nichts anderes mehr wahr als Enzo, dem ich so viel Schmerzen wie nur möglich zufügen will. Und dann ist da auf einmal Lenny. Sie steht mit ausgestreckten Armen zwischen uns beiden und will uns offenbar davon abhalten weiter zu prügeln. "ES REI-" will sie gerade sagen, als Enzo sich an ihr vorbei auf mich stürzen will, offenbar blind für alles andere als mich. Und in seiner Wut ist er rücksichtslos. Es passiert alles so schnell, dass ich nicht genau sehe was vor sich geht, aber auf einmal liegt Lenny am bewusstlos am Boden und Enzo scheint wieder zu sich zu kommen. Er starrt auf ihren Körper und Schmerz zeichnet sich darauf ab. "Nein... Nein, nein, nein. Lenny.." doch weiter kommt er nicht, weil da auf einmal ein Kerl kommt - vermutlich sein Vater - und ihn von dort wegzieht. Ich kümmere mich nicht weiter darum. Mit einem mal ist meine Wut in den Hintergrund getreten. Ich mache mir Sorgen um Lenny. Ich knie mich neben sie und hebe sie hoch. Ich höre wie die Leute um uns herum tuscheln und reden und wie der Chefkellner mich anbrüllt, dass ich gefeuert bin, aber ich blende sie alle aus und gehe mit Lenny in den Armen nach draußen, wo ich einen Krankenwagen rufe.
Enzo
Es geht alles so schnell. Im einen Moment prügeln ich und Chuck uns und im nächsten liegt Lenny scheinbar leblos auf dem Boden. Mit Horror realisiere ich, dass das ich gewesen sein muss. Ich hab sie in meiner Wut auf Chuck nicht gesehen, nicht wahrgenommen. Und jetzt ist sie bewusstlos. "Nein... Nein, nein, nein, Lenny!" flüstere ich voller Schuldgefühle und Schmerz darüber, dass ich ihr sowas angetan habe. Doch dann spüre ich zwei Hände auf meiner Schulter, die mich hochziehen und die Stimme meines Vaters. "Komm jetzt mit, Lawrence." ich höre die unterdrückte Wut darin und weiß, dass das hier Konsequenzen haben wird, aber das ist mir egal. "Lenny!" sage ich zu ihm und will mich losmachen, aber er zieht mich einfach nach draußen, wo er mir erstmal wütend eine Ohrfeige gibt. "Jolene kümmert sich schon darum, dass deine kleine Freundin einen Krankenwagen bekommt. Wir beide.. unterhalten uns jetzt mal darüber was zum Teufel da drinnen gerade passiert ist!"
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!