Logan
"Auch wieder war." stimme ich ihr zu und nehme dankbar eine handvoll von den Kartoffelchips, ehe ich ihr die Türe wieder zurückgebe. "Wo hast du die denn her?" will ich wissen und stopfe mir etwas davon in den Mund. Der Geschmack ist richtig geil. Nach all diesem widerlichen Dosenzeug eine echte Wohltat. Ich grinse sogar leicht, was bei mir eine Seltenheit ist.


Nelda
Ich schaffe es schließlich nicht wirklich weit und verschanze mich in einem Haus am Rande der Stadt. Ich kann nicht weiter. Bei meinem Wutanfall habe ich mir meine Hand aufgeschnitten und sie blutet trotz provisorischer Bandage immer noch. Aber das schlimmste ist dieses Gefühl der absoluten Hoffnungslosigkeit in mir drin. Da ist nichts als Schmerz und Kälte. Und so rolle ich mich auf dem Bett in dem Haus zusammen, mein Messer immer bereit und schluchze einfach. Ich werde heute nirgends mehr hingehen. Morgen ist wieder ein anderer Tag.

Logan
"Ich fahre sowieso mit keinem eurer Schrottkarren." sage ich und jetzt grinse ich wirklich. Das ist nicht böse gemeint. Ich liebe mein Auto allerdings sehr. "Aber morgen klingt gut. Dann sehe ich gleich mal, wo ich hier reingeraten bin. Wer wird morgen alles mitgehen?"

Logan
"Umso besser. Weniger auf die man achten und aufpassen muss." stelle ich zufrieden fest. Immerhin scheint sie kompetent zu sein. Vielleicht ist das ganze doch keine schlechte Idee. Wird sich morgen zeigen. "Ich kann die erste Wache übernehmen." schlage ich vor, da ich ausgeschlafen bin und es langsam schon wieder Abend wird.

Logan
Überrascht darüber, dass sie scheinbar beschlossen hat mir zu vertrauen, nicke ich nur und nehme dann die Position der Wache auf dem Dach des Wohnmobils ein. Ich schnappe mir eines der Gewehre und achte darauf, dass kein Beißer sich dem Camp nähert. Allerdings bleibt alles ziemlich ruhig. Gut so. Ärger kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Nelda
Ich schlafe die ganze Nacht nicht. Das sind jetzt drei Tage am Stück ohne Schlaf... Das wird üble Folgen haben, das weiß ich. Aber eigentlich ist es mir auch egal. Meine Mutter ist tot. Eines dieser Monster... von Nick und meinem Vater fehlt jede Spur, aber nach dem Blut in Nicks Haus zu urteilen ist auch meine erste Liebe eines dieser Fleischfressenden Biester.
Die Hoffnung die mich seit Wochen immer weiter angetrieben hat ist komplett erloschen. Aber auch die Tränen sind versiegt. Ich fühle mich einfach nur noch leer.. wie eine beschädigte Hülle. Der Schnitt in meinem Arm hat irgendwann aufgehört zu bluten und ich habe eine notdürftige Bandage darum gewickelt.
Jetzt geht die Sonne wieder auf und ich zwinge mich aufzustehen. Ich muss jetzt erstmal raus aus dieser gottverdammten Stadt. Irgendwo außerhalb Zuflucht suchen und meine Wunden lecken.
Ich krieg keinen Bissen runter, und so lasse ich es einfach. Ich schultere meinen gepackten Rucksack. Doch mit jeder Bewegung bemerke ich den Schlafmangel deutlicher. Meine Reflexe sind langsamer, es dauert bis ich mit einem Plan aufkomme, der mich sicher aus dem Haus bringt. Ich sollte vermutlich hier bleiben, schlafen und dann am nächsten Tag weiter gehen. Aber ich habe das Gefühl es keine Sekunde länger hier in der Stadt auszuhalten, wo mich alles an Nick und meine Familie erinnert.
Also verlasse ich das Haus durch die Garage, die in den Hinterhof geöffnet ist, wo nur ein einziger Beißer rumläuft. Doch schon dieser eine Beißer macht mir Probleme. Ich bin einfach viel zu Erschöpft und von allen Lebensgeistern verlassen. Schließlich schaffe ich es doch den Beißer auszuschalten, aber sofort sehe ich wieder meine Mutter vor dem inneren Auge. Ich beiße mir heftig auf die Lippe und schmecke Blut. Dann steige ich in den Wagen der in der Garage steht und zum Glück springt er bald an. Allerdings ist der Tank fast leer. Egal. Hauptsache weg hier.
Ich fahre aus der Stadt, immer kurz davor einzuschlafen, doch fange mich jedes mal wieder.
Ein paar mal komme ich in brenzlige Situationen, als sich Beißer vor mein Auto werfen. Doch ich muss zehn Schutzengel bei mir haben, denn ich schaffe es schließlich bis fast ganz aus der Stadt raus als der Motor schließlich stotternd zum stehen kommt. Ich sehe im Rückspiegel Duzende Beißer die immer näher kommen. Sie sind dem Geräusch des Motors gefolgt.
Ich zögere nicht, steige aus dem Wagen, mit meinem Rucksack auf den Schultern und sprinte los.
Dabei schieße ich auf die Beißer die mir zu nahe kommen.
Doch es sind einfach zu viele und ich bin zu Erschöpft. Es kommt wie es kommen muss. Ich stolpere und knalle schmerzhaft mit dem Kopf auf den Asphalt. Träge und mit schwirrendem Kopf drehe ich mich herum und sehe erstmal doppelt. Ich kann nicht mehr gut zielen und schieße einfach auf alles was sich bewegt.
Doch ich weiß, dass das jetzt das Ende ist.
Hier und jetzt werde ich sterben. Auf dieser verlassenen Straße.
Zumindest bin ich nicht so weit von meinem Zuhause weg.

Nelda
Kurz bevor die Monster sich auf mich stürzen, geht mir die Munition aus und ich lasse die Waffe sinken. Jetzt versuche ich einfach nur noch mein Gesicht abzuschirmen und warte auf den Schmerz. Doch dann ertönt ein Schuss und das Geräusch eines Motors und die Monster wenden sich von mir ab. Ich öffne meine Augen, aber die Sonne blendet mich leicht. Alles was ich sehe ist eine große, dunkle Silhouette mit Waffe die sich vor mir auftürmt. Sofort greife ich nach meinem Messer, bereit mich zu verteidigen, auch wenn mein Kopf sich noch imer heftig dreht und ich das Gefühl habe mich gleich übergeben zu müssen. Und dann tritt die Person vor die Sonne und ich erkenne ihn. Alleine schon daran, dass er mich geschockt anstarrt und meinen Namen sagt. Es ist Nick. Für ein paar Sekunden ist es so, als würde die Zeit still stehen. Ich bin so geschockt ihn zu sehen, dass ich nicht bemerke wie mir das Messer aus der Hand fällt. Ich sitze auf dem Boden und starre ihn an. Und dann kommt Leben in mich. "Nick." sage ich und Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln. Wie kann er hier sein? Wie kann er noch leben? Ich springe auf, wobei die Welt um mich herum bedrohlich anfängt zu schwanken und stürze auf ihn zu um ihm um den Hals zu fallen. "NICK!"

Nelda
Ich weiß gar nicht was ich zuerst fühlen soll. Überraschung, Erleichterung, Freude, Liebe.. Mein Inneres spielt verrückt, während ich mich in der Umarmung vergrabe und mich am liebsten nie wieder lösen will. Nick lebt. Nick ist hier und er lebt. Und er hat mir gerade das Leben gerettet. "Ich dachte du wärst tot." sage ich leise und kann nicht verhindern, dass weiterhin Tränen über mein Gesicht laufen und ich ein wenig zittere. Auch dreht sich die Welt immer noch ziemlich stark. Es wird auch nicht schwächer mit der Zeit. Im Gegenteil...
Gerade als ich mich von ihm lösen will um ihm ins Gesicht zu schauen, merke ich, wie ich den Boden unter den Füßen verliere und wie ich zusammenklappe. Das letzte was ich sehe, bevor alles schwarz wird, ist sein Gesicht.


Logan
Als es langsam Morgen wird, wecke ich Kate langsam auf. Immerhin haben wir heute einiges vor und sollten langsam aufbrechen.

Logan
Ich muss leicht grinsen, als sie sofort aufspringt und vom Wohnwagen klettert. Ich lege das Gewehr weg und folge ihr nach unten. "Du bist unerträglich gut drauf, dafür, dass du grade erst aufgestanden bist." kommentiere ich leicht grinsend und füge dann hinzu: "Wir fahren am besten mit meinem Auto. Der Tank ist noch fast komplett voll."

Logan
Ich sehe zu ihr rüber und muss jetzt wieder leicht grinsen. Das passiert mir nicht oft, aber sie ist wirklich keine üble Gesellschaft. Wenigstens bisschen locker drauf. "Keine Sorge." sage ich und klettere dann auf den Fahrersitz meines Autos, als wir ankommen. "Ich hoffe nur, dass du dich nicht selber umbringst, da draußen." füge ich hinzu. "Ich bin kein Held, der für andere stirbt." stelle ich klar. "Wir decken uns gegenseitig den Rücken, aber wenn du einen Fehler machst und gebissen wirst, rette ich mich selbst und nicht dich. Und du solltest das selbe tun."

Logan
"Es war auch schon so in der alten Welt." erwidere ich. "Nur gab es da seltener Situationen in denen dieses Verhalten deutlich wurde." ich zucke mit den Schultern fahre los. Ich weiß genau wo wir hinmüssen um Vorräte zu finden. "Essen und vielleicht ein paar Medikamente. Zur Sicherheit. Viele sterben nicht an Bissen von Walkern, sondern an natürlich Ursachen. Fieber oder Blutvergiftungen oder sowas."