Gute Nacht
Tana
Ich kaute unruhig auf meiner Unterlippe. Wo war Thekla? Was war passiert? Fügte ihr jemand Schmerzen zu, während wir hier standen und uns fragten, wie sie sein könnte? Als Naveen Alvaro erwähnte, flog mein Blick zum Chat. Stimmt, er war ein Vollstrecker. Er musste am besten wissen, wie man erfolgreich jemanden aufspüren konnte, also fackelte ich nicht lange herum und schrieb ihm eine Nachricht.
Hey Alvaro, es gibt ein Problem. Thekla ist verschwunden und wir haben keine Ahnung, wo wir mit der Suche beginnen sollen. Kannst du uns helfen? Bitte?
Ich schickte die Nachricht ab und sah dann Naveen an. > Hoffentlich schreibt er schnell zurück.<
Alvaro
Ah, das war also das Problem. Sie begann unsere Gruppe zu mögen und wollte uns alle in Sicherheit wissen, sollte es hart auf hart kommen. Auch sie schien ihre Feinde zu haben. Das hatte ich mir bereits gedacht. Wir alle trugen unsere Dämonen mit uns herum, die uns einfach nie in Ruhe ließen. Die Sache mit den Vampiren war der perfekte Beweis dafür.
> Fliehen wird dir auf Dauer nicht helfen. Du solltest dich lieber deinen Schatten stellen und sie bezwingen, so schwer das auch sein mag. Und wenn du dabei sterben solltest, weißt du wenigstens, wie es war, für das Richtige gekämpft zu haben. Ich bin vielleicht nicht das perfekte Beispiel dafür, da ich auch der Einzelgänger-Typ bin, doch mein Job lässt es nicht zu. Du hast ja am eigenen Leib erfahren, zu was das geführt hat. Und trotzdem bin ich gekommen, um dich zu befreien. Ich würde das für jeden von euch tun. Ihr seid ganz cool, auf eure eigene Art und Weise faszinierend.<
Mit einem leisen Seufzen löste ich mich leicht von ihr und sah ihr wieder eindringlich in die Augen. > Außerdem glaube ich, dass du in Tana eine Freundin gefunden hast und das passiert nicht oft im Leben eines Einzelgängers. Das weißt du bestimmt.< Ich machte eine kurze Pause. > Willst du wirklich all das aufgeben, was du dir hier aufgebaut hast? Was du noch aus dir machen könntest?<