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1

05.05.2015, 21:33

No way to hide (Talia & Eisvogel) (abgebrochen)

Hallo ihr :D

Bevor das RPG von Talia und mir startet, gibt es eine kleine Einführung! :)


In einer Welt mit Rosen, Glanz und Wärme wuchsen die Beiden auf. Doch mit einem Mal, an diesem einen Tag, änderte es sich. Denn Rosen hatten ihre Stacheln. Wo sie auch hinsahen, fanden sie plötzlich Intrigen, Hass, Gefahren und Geheimnisse vor. Sie konnten nicht zurück und schon bald wurde es ihnen klar - sie hatten eine Bestimmung.
Wie sollte man jedoch mit jemandem zusammen kämpfen, mit dem man des Öfteren unfreundliche Worte austauschte?
Konnten sie diesen Kampf überhaupt gewinnen?
Und wie konnten sie sich sicher sein, dass sie bei ihrer langen Suche nicht auf eine Sackgasse stoßen und alles verlieren würden?



Wir hoffen, dass ihr Spaß beim Lesen haben werdet!

Talia & Eisvogel
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »ice_« (18.10.2017, 16:11)


2

06.05.2015, 08:26

Steckbrief & Schloss

Protagonistin

Name: Chastity Ruth Prentiss

Charakter: neugierig, kreativ, vorsichtig, manchmal stur, humorliebend, etwas faul

Mag: viel Sonnenschein, Nachtische, Seen/ Gärten, Hasen, Spaß, Kunst, Bücher, schöne Kleider

Mag nicht: Trauer, Langeweile, Stress, Feuer, Mäuse, Tanzen

Sonstiges: Sie möchte von allen immer Ruth genannt werden und meistens trifft das auch ein.

Aussehen: ähnlich wie Barbara Palvin mit etwas dunkleren Haaren


Das Schloss

Das Schloss ist in erdigen Tönen gehalten und an fast jeder Wand findet man Gemälde und Portraits vor. Zudem stehen an vielen Orten kleine Tische mit Vasen unterschiedlichster Form und Verzierungen, in denen die Lieblingsblumen der Familie aufbewahrt werden. Es gibt insgesamt zwanzig Schlafgemächer, nicht nur für die Familie, sondern auch für ein paar Diener und Gäste. Es gibt drei Säle, einer von ihnen ist der größte und dort finden auch Feiern statt, ein weiterer ist der Tanzsaal, in dem das Tanzen geübt wird und ein weiterer dient dazu, dass Diener dort Zeit verbringen können. Es gibt auch eine Bibliothek, die einen Turm für sich beansprucht. Es gibt zwei Esssäle, in einem von diesen werden immer Gäste empfangen. Es gibt noch ein paar Arbeitszimmer, ein paar Trainingsräume, Aufenthaltsräume und Wohnzimmer. Das Hauptwohnzimmer befindet sich im ersten Stock des Schlosses und nimmt einen großen Teil der Etage ein. Der Stall hat einen Innenhof, ein begrenztes Stück Weide, der praktisch den Hinterhof bildet, weil man der Ort schwer von dem Schloss aus sieht, je nachdem, wo man in der Burg oder auf dem Hinterhof steht. Um das Schloss herum sind kleinere Gärten, Brünnen und Bänke. In der Nähe von dem Hinterhof des Stalls gibt es einen kleinen See. Das Schloss steht auf einer ebenen Fläche auf dem Berg auf einer Art großer Wiese. Will man von dem Gelände fort, muss man zunächst einen steinernen Weg um den Berg herum runtergehen, der von dem Weg der Fahrzeuge abgegrenzt ist und kommt dann an einer großen Steinmauer an. Dort ist auch das breite, große Eisentor, hinter dem ein Wald mit Fahrweg und Wandererwegen zu sehen ist.

Wer ist wer auf dem Schloss?

Mrs Prentiss: Die Mutter von Ruth und eine modebewusste Frau.

Mr Prentiss: Der Vater von Ruth und ein geübter Bogenschütze und Schwertkämpfer.

Elvea: Die ältere Schwester von Ruth. Sie kann ausgezeichnet singen.

Annette-Rosa: Die jüngere Schwester von Ruth und sehr intelligent.

Trevor-Brian: Der ältere Bruder von Ruth. Er ist flink und denkt sich gerne Streiche aus.

Holden: Der älteste Bruder von Ruth, er trainiert gerne den Nahkampf und beim Tanzen fühlt er sich wohl.

Mr Greward: Der Buttler im Schloss. Er kann es absolut nicht leiden, wenn man das „D“ am Ende seines Nachnamens nicht ausspricht, da sich viele verhören und es dann falsch aussprechen.

Mrs Growline: Die Hauptköchin im Schloss und stark interessiert an der Fechtkunst.

Flora: Die Gehilfin von Mrs Growline, ein schüchternes, gutherziges Mädchen.

Drake und Raven: Sie befinden sich im Schloss (oftmals aber auch vor dem Schloss) und sind für den unmittelbaren Schutz der Familie zuständig.

Mrs Seerose: Sie ist die Tanzlehrerin von Ruth und sehr diszipliniert! Ihr entgehen keine Fehler! Zudem ist sie für die Kleidung zuständig.

Mr Riverthorn: Der Trainer für Waffen und Nahkampf, er hat sein eigenes Gemach im Schloss, das er nie aufräumt.

Mr Jacks: Er ist der Lehrer, der ihnen Privatunterricht gibt. Ein hochbegabter und witziger alter Mann. Er ist der Faulste im Schloss.

Brodan: Der Zukünftige von Ruth. Er liebt das Schwertkämpfen.

Mrs Corraface: Die Mutter von Brodan. Eine Frau, die Humor liebt.

Mr Corraface: Der Vater von Brodan. Er ist ernst und mutig.

Hayden: Der Adoptivsohn von Mrs Corrface. Später entschließt er sich dazu, Christopher und Chassy zu helfen.

Dorian: Der beste Freund von Hayden. Er ist ein schlaksiger Junge, der zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, seinen Liebsten jedoch treu bleibt.

Chamila Charlotte Warrington: Sie erscheint erst im Verlauf der Geschichte und sagt, dass sie die Verlobte von Christopher ist.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Eisvogel« (12.07.2016, 21:39)


3

06.05.2015, 14:54

Christopher

vollständiger Name: Christopher Curtis Alamus Arctander
Alter: 22
Familie: Der Großteil der Familie Arctander starb bei einem Brandanschlag, weswegen Christopher mit seinem Butler Erik Zuflucht im Hause der Prentiss findet.
Fähigkeiten: Beherrschen von Luft (Leviation) und Metall, Fähigkeit Sprache und Gesang als Waffe einzusetzen (Melpominee), Astralreise bzw. -projektion und die Evokation
Beruf/Hobbys: verdient sein eigenes Geld mit der Musik, also gehören zu seinen Hobbys das Singen, Komponieren und Tanzen. Er kann diverse Instrumente spielen, vor allem Gitarre, Klavier und Geige. Außerdem hat er ein Händchen fürs Modellieren mit Holz oder Ton/Lehm. Ansonsten hat er die gleichen Interessen, die ein junger Mann in seinem Alter eben hat.
Besondere Merkmale: hat ein großes Tattoo am Rücken mit einer besonderen Bedeutung, besitzt einen goldenen Ring (Erbstück) und trägt diesen stets am linken Zeigefinger
Aussehen:







http://33.media.tumblr.com/tumblr_m3abm7…47lmqo1_500.gif

Das Rückentattoo:



Sein Ring:



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Wer ist noch Teil seines Lebens?

Erik Svensson: sein Butler, Ratgeber und einziger Verbliebener seiner Familie

Henry Benson: bester Freund von Chris und Journalist

Marcus Woolsey: Freund von Chris und Agent einer bekannten Werbeagentur

Michael Lane: Freund von Chris und berühmter Choreograf

Jack Miller: Manager von Chris und sehr engagiert

und natürlich seine vielen, vielen Fans XD
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4

06.05.2015, 15:44

Vor 12 Jahren...

Christopher

Ein lauter Knall, dicht gefolgt von einem weiteren, rissen mich aus meinem Schlaf und brachten mein Herz zum Stolpern. Was war das? War das eine Bombe? In Filmen hatte ich immer den gleichen Klang gehört, wenn es mal zu Kriegsschlachten gekommen war und ich war mir sicher, dass der Knall vorhin derselbe war.
Mit kindlicher Neugier schmiss ich die Decke zur Seite, schaltete das Nachtlicht an und tapste zu meiner Tür, die eigenartig vibrierte. Ich legte meine Hände darauf und konnte das Beben nun deutlicher spüren. Sofort durchfuhr mich ein einziger Gedanken... Ich musste zu meinen Eltern. Ich hatte irgendwie Angst und brauchte die warme Näher meiner Mutter. Sie würde mir sagen können, woher diese lauten Geräusche kamen und warum sie mich geweckt hatten.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und spähte in den Flur, als stechender Rauch in meine Lungen drang. Augenblicklich begann ich zu husten und mit Tränen in den Augen machte ich mich auf den Weg zum Schlafzimmer. Jedoch kam ich nicht annähernd so weit, denn direkt vor mir knallten die Gemälde und Vasen zu Boden, als das nächste Beben das ganze Gebäude erzittern ließ. > Mama! Papa!< schrie ich so laut ich konnte, nur um wieder einen Hustenanfall zu bekommen. Mein kleines Herz begann regelrecht in der Brust zu flattern, während stumme Tränen meine Wangen hinabrollten. Was geschah hier? Wo waren meine Eltern? Warum hörte mich keiner?
Schon wieder erbebte der Boden unter meinen nackten Füßen, als ich schmerzhaft das Gesicht verzog. Ich war in eine Scherbe getreten. > Mama..< schluchzte ich auf und plumpste auf den Hintern, um mir die Fußsohle näher anzusehen. Die Scherbe steckte nicht allzu tief im Fleisch und ohne lange darüber nachzudenken, zog ich sie mit einem Ruck heraus. Mir entwich ein jammervoller Klang. Was für ein Schmerz! > Chris!< rief eine Stimme plötzlich und ich riss die Augen auf. > Papa?< rief ich zurück, als sich eine dunkle Silhouette durch den Rauch kämpfte und es war tatsächlich mein Vater. In diesem Moment war ich der glücklichste Junge der Welt. Vor allem als er mich in seine starken Arme nahm und mich eilig von diesem Ort wegbrachte, direkt in die Bibliothek. > Wo ist Mama?< fragte ich leise, während die Wunde an meinem Fuß unheilvoll pochte. Doch es kam keine Antwort. Stattdessen übergab er mich einer anderen Person. > Schaff ihn zur Familie Prentiss, sie werden euch mit offenen Armen aufnehmen. Und pass gut auf unseren Jungen auf, er ist das Wichtigste dieser Familie!< sprach er eindringlich und erst da wurde mir bewusst, in wessen Armen ich lag. Erik, unser Butler.
Sorgenfalten zierten seine Stirn und unter seinen Augen machten sich dunkle Ringe bemerkbar. Sein dunkles Haar war komplett zerzaust und sah ähnlich wild aus, wie das meines Vaters. > Papa, wo ist Mama?< fragte ich erneut und diesmal konnte ich das Schluchzen nicht unterdrücken. Ein schlechte Vorahnung machte sich in mir breit, weil ich spürte, dass etwas Wichtiges fehlte. Seine Hand legte sich auf meinen Kopf und mit glasigen Augen sah er mich eindringlich an.
> Erik wird dich zu unseren Freunden bringen und dort wird man sehr gut auf dich aufpassen. Vergiss nie, wer du bist und kämpfe für deine Prinzipien. Bewahre unsere Geheimnisse, lass dich nie runterkriegen und handle sowohl mit Verstand als auch mit Herz. Deine Mama und ich werden immer über dich wachen, ich verspreche es dir!< Mit diesen Worten hauchte er einen Kuss auf meine Stirn und dann eilte er nach draußen. Dort, wo es laut knallte. Dort, wo es stickig war. Dort, wo meine Mutter verschwunden war.
Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und begann hemmungslos zu weinen, während Erik uns in einen Geheimgang brachte, der uns wiederum zu einem trüb beleuchteten Raum führen würde, indem ein Auto bereitstand. Es war komplett schwarz und funktionierte einwandfrei. Erik legte mich auf den Rücksitz, während ich weiterhin nach meiner Mama und meinem Papa rief. Warum hatten sie mich allein gelassen? Wo waren meine Geschwister? Alanna? Finn?
Der Motor wurde gestartet und wir fuhren eine Zeit lang stets durch einen langen, schmalen und dunklen Korridor. Ich konnte die Reifen auf dem ebenen Boden hören und auch das Brummen des Motors, doch nichts übertönte mein Weinen und meine verzweifelten Rufe. Die lauten Geräusche hinter uns wurden immer leiser und auch meine Stimme versagte nach einer Weile. Widerwillig kippte ich zur Seite und schlief vor Erschöpfung ein.

Etwaige Stunden später wachte ich wieder auf und befand mich erneut in den Armen von Erik. Seine Miene war düster, seine Haltung war angespannt und in seinen Augen konnte ich tiefe Müdigkeit erkennen. Bis jetzt hatte er kein einziges Wort gesprochen, aber er ließ mich in Ruhe jammern und klagen. Der Verlust meiner Familie brachte mich innerlich um und ich verstand immer noch nicht, was passiert war. Ich wusste nur, dass mein Fuß schmerzte, genau wie mein Hals und meine verquollenen Augen. > Wo, wo sind wir? < stammelte ich und wischte mir abermals über die tränennassen Wangen.
> In Sicherheit!< war Eriks knappe Antwort, als wir vor einer großen Tür stehen blieben, die sich wie von Zauberhand öffnete. Meine Augen suchten nach einer Person und entdeckten einen Mann und eine Frau. Die beiden musterten uns von oben bis unten und mit ein paar geflüsterten Worten ließen sie uns in ihr großes Schloss. Von da an veränderte sich mein ganzes Leben...
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5

06.05.2015, 19:49

Chastity Ruth

„Die Wolken sehen heute so düster aus“, wisperte meine ältere Schwester.
Ich sah Elvea an und zupfte an der Schleife, die meine Haare hinten zusammenhielt. Unruhig traten wir von dem einen Fuß auf den anderen und legten unsere Köpfe in den Nacken, um die grauen Zuckerwatten anzuschauen.
Die Haare flogen meiner Schwester in das Gesicht und langsam sah ich ihr an, dass sie keine Lust mehr hatte, draußen mit mir zu spielen. So nahm ich den Ball in die Hand und sagte:
„Können wir reingehen? Mir ist kalt.“
Sie nahm meine kleine Hand und wir liefen über das nasse Gras der Weide. Blätter flogen uns entgegen.
Meine Unterlippe zitterte und ich biss die Zähne fest zusammen, um dieses Klappern nicht mehr zu hören.
„Sag mal, hast du eigentlich schon das Schloss gemal-“, abrupt brach sie ab.
Zunächst verwirrt und dann entrüstet sah sie zu der Eingangstür des Schlosses. Doch ehe ich einen Blick auf die Gäste erhaschen konnte, waren sie hinter dem Türrahmen verschwunden.
Meine Schwester rannte nun. Aus dem Stall sah ich Mr Riverthorn spurten, er war so schnell, wie ich es bei keinem Menschen zuvor gesehen hatte. Sein dunkelroter Schal flatterte dicht an seinem Gesicht und dennoch konnte es die Sorgenfalten nicht verstecken.
In meinem Magen bildete sich ein Knoten und die kleine, freie Hand presste sich darauf.
„Ist etwas passiert, Vea?“, zitterte ich und sah sie aus großen Augen an.
Sie drückte meine Hand etwas fester und wir erreichten die Eingangstür, die noch immer offen stand.
Elvea atmete zischend die Luft ein, als sie einen Blutfleck auf dem Boden fand. Ich zuckte zusammen. Blut! Wie kam das hierher? Was war passiert? Mama, Papa, meine Geschwichter, ging es ihnen gut?
Meine Schwester ließ meine Hand los und begann, die Treppen hinauf zu eilen.
Was war nur los?
Plötzlich liefen zwei Gestalten an mir vorbei und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Ein erleichterter Seufzer entwich meinen Lippen, als ich Drake und Raven erkannte. Sie waren da. Dann ging es den anderen gut! Doch wer war dann verletzt?
Meine Hand legte sich ängstlich an das Geländer und zögerlich traten meine kleinen Füße auf das dunkle Holz. Eins, zwei, drei… vierundfünfzig. Ich kam im zweiten Stockwerk an.
Aus dem Nebenzimmer, in welches man durch das Gästeesszimmer gelangen konnte, drangen aufgeregte Stimmen. Mama, Papa! Sie waren da!
Voller Eifer stolperte ich in das Esszimmer und – blieb am Türrahmen stehen. Vorsichtig versteckte ich mich dahinter.
Ich konnte durch die Glaswand und –tür in das Nebenzimmer sehen, wo sich ein fremder Mann in Butlerkleidung mit meinen Eltern unterhielt. Mama weinte! Warum weinte sie?
Ängstlich biss ich mir auf die Unterlippe. Elvea hatte sich in die Arme von Mama gekuschelt und ihre Schultern zuckten. Auch sie weinte!
Da sah ich ihn. Einen kleinen Jungen, er war etwas älter und sein Gesicht war verschmiert mit etwas Gräulichem. Und mit Tränen. Es donnerte.
Ich stritt langsam zu ihnen. Leise glitt ich durch den offenen Spalt der Türe und blieb stehen. Viele hatten sich in diesem winzigen Raum versammelt, selbst die Köchin, Mrs Growline, fasste sich Sorge erfüllt an die Schürze. Das Licht tauchte den Raum in einen gräulichen Ton. Alles war grau. Düster. Einschüchternd.
„Mama?“, fragte ich zögerlich. Ein paar aufgelöste Köpfe drehten sich zu mir um.
Ich sah den Jungen an und er schaute zurück.
Die Unsicherheit entglitt aus meinem Blick, stattdessen machte sich ruckartig die Erschrockenheit breit.
„Mama, er blutet!“, stieß ich aus.
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6

06.05.2015, 20:23

Christopher

> Shit, ich hab mich geschnitten!< grummelte ich und steckte den blutigen Daumen in den Mund, während ich mit der Hüfte die Kühlschranktür schloss. Mrs Growline hob den Kochlöffel in die Höhe und deutete damit auf mich. > Junger Mann, wie oft habe ich dir gesagt, dass du die Finger von den offenen Dosen lassen sollst. Natürlich schneiden sich Naschkatzen wie du an den Deckeln!< tadelte sie mich und ich verdrehte die Augen.
> Was kann ich dafür, dass die süßen Früchte so gut schmecken? Ich meine... Sie, mit Ihren wundervollen Händen, die wahre Wunder in der Küche vollbringen..< schmeichelte ich ihr und wich einem fliegenden Löffel aus, der auf der Anrichte landete. > Ach, Mrs Growline, Sie haben schon mehr Treffsicherheit gezeigt!< neckte ich sie und der nächste Löffel blieb in der Luft stehen. Ich schwang mich auf die Theke und nahm den schwebenden Löffel in die Hand, um diesen in den vorgefertigten Schokopudding zu stecken. > Wag es ja nicht, Bürschchen!< drohte sie mir und lachend flüchtete ich um die Kücheninsel herum, als sie mich mit ihrer Schürze davonjagen wollte. > Hast du nichts Besseres zu tun, als mich bei meiner Arbeit zu stören?<
Ich legte den Kopf schief und das Lächeln auf meinem Gesicht wurde breiter. Ich balancierte den Löffel mit der Spitze auf meinem Zeigefinger und tippte mir mit der anderen Hand auf die Brust. > Nein, soweit ich weiß, kommen meine Freunde erst in einer Stunde. Die Herren des Hauses sind auf der Arbeit und einige Ladys befinden sich in der Stadt. Mir ist langweilig, also warum nicht die Küche plündern!? < Mit frech funkelnden Augen beförderte ich den Löffel mit einem gezielten Wurf in die Spüle, woraufhin Mrs Growline tief seufzend die Schultern sinken ließ. > Na gut, wenn ich nicht erwünscht bin..< tat ich auf beleidigt und bewegte mich langsam Richtung Tür, um sie noch mehr zu nerven.
> Jetzt geh schon!< forderte mich die alte Dame auf und lachend tat ich ihr den Gefallen. Die süßen Früchte würden sowieso früher oder später mir gehören. Nur mir. Ich teilte nämlich nicht gerne, was das betraf. > Ey, Chassy, rate mal, was es heute zum Nachtisch gibt! Schokopudding. Und weißt du, wer nichts davon abbekommen wird? Duuu!< rief ich meiner 'Schwester' zu, die sich gerade im Flur befand und die Vasen dekorierte.
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07.05.2015, 10:06

Chastity Ruth

Der raue Pinsel in meinen Händen fühlte sich leicht an, als ich konzentriert über die dunkelblaue Farbe fuhr. Das Weiß ergab einen schönen Kontrast, jedoch musste ich aufpassen, denn man konnte unsaubere Muster leichter erkennen. Aus dem kleinen, alten Radio, das sich auf dem Tisch abgestellt hat, erklang ein entspanntes Lied. Leise summte ich die Strophen mit, die ich kannte. Als ich daraufhin den letzten Strich zog, seufzte ich glücklich auf und legte den Pinsel zur Seite. Da die andere Seite schon getrocknet war, nahm ich die Kiste mit den kleinen, bunten Steinen und begann auf dieser welche in die kleinen Kreise einzukleben. Zufrieden stellte ich fest, dass sie im Licht der Sonne etwas schimmerten. Mom würde sich später freuen.
"Guten Tag, Ruth", begrüßte mich Drake, eine der Wächter, und ich grüßte lächelnd zurück. "Das Wetter ist heute sehr schön. Raven werden wir in dem Schloss sicher nicht mehr zu Gesicht bekommen!", grinste er. Lachend schüttelte ich den Kopf. "Vermutlich ja. Aber ich kann es ihm nicht verübeln." "Ich schon. Den Dienst hier drin muss ich übernehmen." Er grinste wieder. "Schönen Tag noch, Ruth." "Danke, den wünsche ich Ihnen auch." "Immer noch dieses Duzen!", schimpfte er scherzhaft im Vorbeigehen und ich zuckte mit einem Schmunzeln mit den Schultern. Als er gegangen war, warf ich einen Blick durch die Fenster. Da sie in diesem Gang sehr hoch angebracht waren und zwar breit, aber nicht lang waren, konnte ich nur den himmelblauen, wolkenfreien Himmel sehen. An Drakes Stelle wäre ich vermutlich auch enttäuscht gewesen. Ich nahm den Kleber wieder in die Hand und machte mit meiner Arbeit weiter. Die Vasen ab und an zu dekorieren, machte mir viel Spaß. Denn es bat einen Ausgleich, weil es zu den Dingen gehörte, die andere auch taten. Das Trainieren meiner Fähigkeiten war nicht lästig, nein, aber es war doch irgendwie anders. Ich hatte mich natürlich daran gewöhnt, aber ich sehnte mich manchmal auch nach einem normalen Alltag. Zum Glück wurde mir dieser gewährt. Da fiel mir auf, dass ich auf der frisch bemalten Seite noch eine Blume vergessen hatte und ich tauchte den Pinsel kurz in den kleinen Becher aus Wasser, ehe ich ihn in die Farbe tunkte. Vorsichtig malte ich einen Kreis und - "Ey Chassy, rate mal, was es heute zum Nachtisch gibt! Schokopudding. Und weißt du, wer nichts davon abbekommen wird? Duuu!", hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme sagen und driftete mit den Stift über eine andere Blume. "Christopher!", stieß ich wütend aus und knallte den Stift auf den kleinen Tisch. Mit einem Knopfdruck schaltete ich das kleine Radio aus, drehte mich zu dem "bravsten" Jungen des Schlosses um, und stützte eine Hand auf den Tisch. "Das ist echt eine Leistung, du hast mich heute nur einmal genervt", sagte ich und zog die Augenbrauen mit funkelnden Augen zusammen. Dafür hatte er drei Dinge gleichzeitig getan: Mich so genannt, wie ich es hasste, genannt zu werden. Mich beim Malen gestört, obwohl er wusste, dass ich sehr konzentriert gewesen war. Und das Dritte, das testete wirklich meine Selbstbeherrschung - das mit dem Nachtisch. "Sag mir nicht, du hast den Teig gegessen!", meinte ich entrüstet. Dann würde er etwas erleben!
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8

07.05.2015, 12:37

Christopher

Amüsiert hob ich beide Augenbrauen und stemmte die Hände in die Hüften. > Echt? Nur einmal heute? Na da muss ich mir noch weitere Momente suchen, in denen ich dich nerven kann. Mrs Growline hat schon genug gelitten!< grinste ich frech und schaute zu der Vase, die sie zuvor bemalt hatte. Sie hatte wirklich ein Talent, was die Malkunst betraf und sie hatte so einigen hässlichen Vasen das gewisse Etwas verliehen. Ich besaß zwei linke Hände, was das Bemalen von irgendwelchen Gegenständen betraf, doch das störte mich nicht. Musik war eher mein Ding.
> Also wirklich, natürlich habe ich den Schokopudding nicht gegessen. Das mache ich direkt vor deiner Nase!< zwinkerte ich ihr zu und meine Mundwinkel zuckten nach oben. > Aber zuvor möchte ich dir was zeigen, was ich kürzlich entdeckt habe!< Ich hob den Zeigefinger, um sie zum Schweigen zu bringen und ließ meine Energie in die Fingerspitzen fließen. Dabei fixierte ich ihre Augen und mit einem Ruck wirbelte ich ihren Unterrock in die Höhe und begann schallend zu lachen. Bestimmt hatte sie gedacht, ich würde ihr wirklich etwas Tolles zeigen, aber nach so vielen Jahren würde sie wohl wissen, dass ich einen hinterhältigen Geschmack hatte.
Schmunzelnd fuhr ich mir durchs Haar und sah sie gespielt entschuldigend an. > Das ist aber echt blöd. Ich war mir wirklich sicher, dass du Rot trägst, weil heute Dienstag ist, aber da habe ich mich wohl geirrt!< murmelte ich gespielt erschüttert von dieser Erkenntnis und hörte die schweren Türen der Eingangshalle aufschwingen. Ah, meine Freunde waren wohl endlich angetroffen. Ich machte eine höfliche Verbeugung und legte dabei meine rechte Hand auf die Brust, dort wo mein Herz schlug. > Mylady, möge Sie die Muse auch weiterhin küssen!<
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9

07.05.2015, 13:21

Chastity Ruth

„Christopherrr!“, knurrte ich und schlug meinen Unterrock wieder herunter. Während ich mit dem Richten des Kleids beschäftigt war, glühten meine Wangen vor Scham und meine Augen sprühten Funken. Die arme Mrs Growline! Christopher war wirklich… arghh. Hoffentlich blieb das genug für heute, seine „Scherze“ kannte ich zu gut. Ich zupfte und zerrte am Kleid, bis dieses blöde Ding endlich wieder so saß, wie immer. Dann sah ich seufzend zu der Vase und entschied mich, sie trocknen zu lassen, damit ich die Stelle übermalen konnte und die restlichen Steine kleben konnte. Grrr… ich war wirklich sauer! „Ich zeige dir, was die Muse ist“, grummelte ich, während er losging und ich war mir nicht sicher, ob er es gehört hatte. Ordentlich begann ich die Sachen zusammen zu packen und legte sie dafür in die kleine Holzkiste ohne Deckel. Zwar war ich nicht immer die Ordnung in Person, doch bei meinen Kunstsachen war ich achtsam. Unterdessen schaltete ich meine Fähigkeit leicht ein, um zu hören, wie Christopher seine Freunde begrüßte. In der Nähe war eine Kanne voller Wasser, wie ich wusste und ich wartete, bis er unter dem Regal stand, auf dem sich dieses befand. Seine Freunde warnten ihn noch, als die Wanne gefährlich kippte und dann klatschte ihm das kalte Wasser in das Gesicht. Als ich den Aufruhr seiner Freunde mitbekam, wurde mein Lächeln breiter und ich zog zufrieden die Augenbrauen nach oben. Der letzte Pinsel lag im Kästchen und so nahm ich diesen in die Hand und verließ den Gang. Als ich nach unten sah, konnte ich den etwas durchnässten Chirstopher und seine Freunde sehen. „Hallo“, begrüßte ich diese freundlich und sah dann zu ihm. „Was ist denn mit dir passiert? Bist du wieder einmal gegen das Regal gestoßen?“ An seine Freunde gewandt: "Er lernt es einfach nicht!" Mit einem letzten Winken drehte ich mich um und lief rechts die Treppe nach oben. Touché.
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10

07.05.2015, 13:39

Christopher

Gerade wollte ich meine lieben Freunde begrüßen, da klatschte auf einmal diese Ladung eiskaltes Wasser in mein Gesicht. Natürlich wusste ich, wer die Übeltäterin war und wunderte mich nicht darüber, dass sie kurz darauf auftauchte. Soso, sie legte sich immer noch mit mir an. Sie war diejenige, die nie aus ihren Fehlern lernen würde... > Hier hat sich echt nichts geändert!< lachte Henry und tätschelte meine nasse Schulter.
Ich wischte mir die nassen Locken aus dem Gesicht und sah der 'Lady' hinterher. > Glaub ja nicht, dass du überhaupt noch etwas Süßes abbekommst!< rief ich ihr hinterher und zog mein Oberteil aus, während ich mit meinen Freunden den langen Hauptflur entlang ging, um nach draußen in den Garten zu gelangen. Zum Glück schien die Sonne noch, bevor sie sich gänzlich verabschiedete und wärmte meinen nassen Oberkörper. > Wo sind denn alle anderen? Normalerweise ist das Schloss voller Leben!< bemerkte Michael und sah sich mit hochgezogener Braue um. > Die können von mir aus einige Tage länger fort sein, aber sie sind eben nur auf ihrer Arbeit!< grummelte ich, während ich mich auf einen Gartenstuhl hinsetzte und die Füße auf den kleinen, runden Tisch legte. > Zum Beispiel würde ich jetzt eine Ermahnung von Mr. Greward bekommen, weil ich nicht anständig sitze!< verdrehte ich seufzend die Augen und sprach absichtlich seinen Namen falsch. Egal, ob er anwesend war oder nicht, ich würde seinen Namen immer falsch aussprechen. Einfach, weil es mir Spaß bereitete. Genauso wie ich Chastity immer Chassy nennen würde und nicht Ruth. Was war das überhaupt für ein Name? Armes Mädchen... > Und? Wie läuft es mit den neuen Songs? Bist du genug inspiriert worden, um ein neues Album herauszubringen?< erkundigte sich Marcus, der es sich ebenfalls bequem machte. Ich verzog den Mund und machte eine wegwerfende Handbewegung. > Du kannst mit deiner ganzen Werbung noch warten, noch brauche ich keine Flyer, Banner oder was dir sonst noch einfällt!< tat ich ab und begann gelangweilt mit den Gerätschaften aus Metall zu spielen. > Ich hab drei neue Lieder erschaffen, aber weiter bin ich nicht gekommen. Irgendwie fehlt mir die Inspiration...< murmelte ich niedergeschlagen. Normalerweise jagten mich die Ideen bei Nacht, aber in letzter Zeit... > Ist es wegen... Du weißt schon..< Henry sah mich mit seinen dunklen Hundeaugen an, was immer dazu führte, dass ich schwach wurde. Dieser Mistkerl wusste einfach ganz genau, wie er mich weichkochen musste. > Kann sein..< gab ich leicht nach und legte den Kopf in den Nacken, um in den sich verdunkelnden Himmel zu schauen. Einige Sterne konnte ich bereits sehen. Damals hatte es keine am Himmel gegeben.
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11

07.05.2015, 14:49

Chastity Ruth

Gleich, nachdem ich in meinem Zimmer angekommen war, hatte ich den Kasten an seinen Platz gelegt und den Zopf gelöst. Mein Blick war auf das Bücherregal gefallen, dass eine Wand für sich beanspruchte. Wenn es etwas gab, was ich gerne tat, außer zu malen, dann war es zu lesen. Dazu kam ich jedoch viel seltener und so sah das Regal ziemlich leer aus, wie ich feststellen musste. Zwar hatte Bilderrahmen, Dekoration und ein paar andere Sachen zwischen die Leere gelegt, dennoch sah man die Mängel an Bücher. Nachdenklich tippte ich mir an das Kinn und sah das Buch an, das ich erst kürzlich gekauft hatte. Wieso nicht? Motiviert, mit einer Hand mit dem Buch und mit der anderen Hand mit dem kleinen Radio stieg ich die Treppen hoch zur breiten Terrasse im ersten Stock. Das Radio lag neben mir auf einem kleinen, runden Tisch und mit gestützten Ellbogen blätterte ich in den Seiten des Buches. An der vierzehnten Seite schnaubte ich empört. Warum hatte die Protagonistin die Tür aufgetreten, wenn es doch eine geheime Mission sein sollte? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Nach zwei weiteren Seiten gab ich auf. Ich konnte diese Mary Sue einfach nicht lieb gewinnen. Seufzend schlug ich das Buch zu und bemerkte, dass es mittlerweile Nachmittag geworden war. "Und nun, ein Song von unserem Lieblingssänger, Christopher Arctander!" Meine Mundwinkel sanken nach unten und tadelnd sah ich das kleine Radio an. Es dauerte keine Sekunde, da lag mein Finger auf dem Ausschaltknopf, als plötzlich seine Stimme ertönte. Ich hielt inne. Nach einer Weile musste ich mir wie immer zugestehen, dass er, naja, schon gut singen konnte. Okay, was hieß "schon". Er war ein hochtalentierter Singer. Aber das würde ich IHM nie sagen. Vor allem nicht, wenn er mir meinen Schokopudding wegessen wollte. Als ich wieder in meinem Zimmer angekommen war, lag ein Kleid auf dem Bett und ein kleiner Zettel. "Guten Abend, Ruth. Bedauerlicher Weise habe ich heute so viel zu tun, dass ich dir das Kleid nicht persönlich bringen kann. Von deiner Mutter habe ich erfahren, dass die Familie Corraface heute zum Abendessen eingeladen ist. Da ich nichts von dir gehört habe, wusste ich, dass du es vergessen haben musst. Ziehe das Kleid an und schaue bitte bei Graceline vorbei. Sie wird sich um deine Frisur kümmern. Viel Spaß. Vergiss' deine Manieren nicht! In Liebe, Mrs Seerose." Oh, stimmt, heute würden Brodan und Mr und Mrs Corraface zu uns kommen. Sie waren oft hier, gelegentlich fehlten sie ein oder zwei Tage, wenn sie viel zu tun hatten. Brodan war etwas öfter da. Wie befohlen zog ich das Kleid an und ging dann zu Grace, die meine vordersten Strähnen wickelte und hinten mit verzierten Klammern festhielt. "Wunderbar", lobte sie sich selbst. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. Manchmal kam mir der Wunsch auf, moderne Kleidung anzuziehen, wenn sie bei uns eingeladen waren. Bisher war das nur drei Mal vorgekommen. Irgendwann später saß ich mit meinen Eltern, meinen Geschwistern und mit Mr und Mrs Corraface am Esstisch, wir warteten jedoch auf Brodan, der sich aufgrund seines Kampftraining verspätete. "Wo ist eigentlich Christopher?", fragte meine Mom freundlich und sah mich an. "Draußen im Garten, mit seinen Freunden", antwortete ich. "Er ist da!", Mr Greward eilte in das Esszimmer und verbeugte sich höflich vor unseren Gästen. "Ruth, wärst du so freundlich, ihn in Empfang zu nehmen?", lächelte meine Mutter. "Natürlich, Mom", ich stand auf und ging mit Mr Greward die Treppen herunter, der nun nicht mehr fröhlich wirkte. Maulend sagte er: "Dieser kleine... Frechsdachs Christopher hat mich schon wieder "Grewar" genannt. Irgendwann schneide ich ihm seine Locken ab!" Lächelnd ging ich auf die Eingangstür zu. "Tja, Mr Greward, Christopher hat einen besonderen Humor, wie Sie wissen." "Pah", wedelte dieser ab. Brodan stieg aus dem Wagen und sah mich lächelnd an. Freundlich winkte ich ihm zu, ehe wir uns umarmten. "Guten Abend, hübsche Dame", sagte er charmant.
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12

07.05.2015, 17:19

Christopher

> Du bist echt ein Schlagzeilen-Magnet, weißt du das eigentlich?< grinste Henry und die beiden anderen Jungs nickten zustimmend. Ich lachte auf und zuckte unschuldig mit den Schultern. > Natürlich weiß ich das. Was ist es diesmal?<
Marcus holte sein IPhone aus der Hosentasche heraus und suchte in seiner Bildergalerie nach dem richtigen Cover einer bekannten Klatsch&Tratsch Zeitschrift. Auf dem Bild waren Irina und ich zu sehen, wie wir in einer Bar hockten und lachten. Natürlich lautete die Zeitschrift, ob solch ein heißer Junggeselle wie ich nun in einer Beziehung war, aber dem war nicht so. Irina war nur ein heißer Flirt gewesen, aber natürlich schrieben Journalisten genau das, was sie lesen wollten. Anklagend sah ich Henry mit hochgezogener Augenbraue an. > Ihr Journalisten macht euren Job immer schlechter, ich weiß echt nicht, warum du diesen Beruf erwählt hast!< meinte ich kopfschüttelnd und erntete einen verspielten Klaps auf den Hinterkopf. > Studier du mal Geisteswissenschaften und dann reden wir weiter!< Dieses langweilige Fach studieren? Nein, danke. > Also ich bevorzuge die Liebe meiner Fans!<
> Jaaa, wer steht nicht drauf, wenn pubertierende Mädchen einem das Trommelfell platzen lassen und dich anbrüllen, als wären sie sauer auf dich!< scherzte Michael, woraufhin ich ihm einen vielversprechenden Blick zuwarf. > Du bist mein Choreograph, hast einen Körper, der aufs Cover der Mens' Health gehört und wirst in Clubs von sabbernden Mädchen angetanzt. Ist das etwa was Anderes?< Er grinste mich schief an und gab sich geschlagen.
> Mr. Arctander, Familie Corraface ist gerade eingetroffen. Alle treffen sich im Speisesaal, Sie sollten auch hingehen!< meldete sich plötzlich Erik zu Wort, der mich tadelnd ansah, weil ich hier ohne Oberteil lungerte. Na toll, jetzt waren auch noch ungebetene Leute anwesend. > Jaja, ich komme ja schon!< murrte ich merklich verstimmt, stand auf und zog das halbwegs getrocknete Hemd an. > Treffen wir uns morgen wegen der neuen Choreo?< fragte mich Michael, als ich sie noch zum Ausgang begleitete und ich nickte. > Wir schreiben uns alle noch. Ich muss jetzt leider noch mehr Snobs ertragen..< Marcus schüttelte leise lachend den Kopf und tätschelte mitfühlend meine Schulter. > Es ist ja auch so schlimm bedient zu werden!< Ok, da konnte ich mich echt nicht beschweren. Mit freundlichen Abschiedsgrüßen verschwanden die drei und dann begab ich mich in den Esssaal, in dem sich einfach alle wichtigen Menschen dieses Schlosses befanden. Einschließlich Personen, die ich an einen anderen Ort wünschte.
> Sieh an, der Justin Bieber-Verschnitt von Königlichkeit ist heute wieder hier!< begrüßte ich Brodan mit einem unterkühlten Lächeln. Manieren? Pff, bei dem sicherlich nicht. Schon seit unserer ersten Begegnung hegte ich solch einen Hass gegen ihn, dass ich nicht einmal wusste, warum. Ich mochte ihn einfach nicht und seine Eltern erst recht nicht, wobei Mrs. Corraface das kleinste Problem war. > Christopher Curtis Alamus Arctander..< Oh je, jetzt fing das schon wieder an. Immer wenn meine 'Mom' meinen vollen Namen aussprach, hieß das nie was Gutes. > Du entschuldigst dich sofort für dein unhöfliches Verhalten und setzt sich anständig hin!< ermahnte sie mich streng, doch ich hörte ihr gar nicht mehr zu. Wenn ich jemanden nicht leiden konnten, dann zeigte ich das deutlich. So war ich einfach und man würde mich nicht verbiegen, nur weil es zu den Manieren einer königlichen Familie gehörte. Lieber verbog ich diesem Brodan das Genick. > Danken wir doch lieber dem Herren da oben, dass wir eine fabelhafte Köchin wie Mrs. Growline haben. Ohne sie hätte ich nie gelernt, wozu man diesen verdammten kleinen Löffel braucht. Doch jetzt weiß ich es!< Ich nahm das erwähnte Besteck in die Hand und drehte es in meinen Fingern. > Und? Irgendwelche erwähnenswerten Neuigkeiten?< Fragend schaute ich in die große Runde.
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13

07.05.2015, 17:52

Chastity Ruth

"Morgen werden du und Ruth zusammen mit Mr Riverthorn trainieren, Ruth muss die Stunde nachholen, wo sie krank war", antwortete Dad. Zusammen? Ich sah die zwei Stunden voller Ärger und Streiche vor meinem inneren Auge und mein Blick war entrüstet. "Warum kann ich denn nicht nach Christopher trainieren? Oder vorher?", fragte ich Dad und versuchte höflich zu klingen. Er lächelte mich an. "Weil Mr Riverthorn nicht nur euch beide trainiert." Ich nickte und verkniff mir ein genervtes Seufzen. Die Älteren begannen zu reden und die Jüngeren sprachen untereinander. Dabei bemerkte ich Brodans kalten Blick, den er Christopher zuwarf. Herausfordern sah er ihn an, während er sich etwas nach vorne beugte und mit gesenkter Stimme sagte: "Passe auf, was du sagst, Singvogel." Genervt verdrehte ich die Augen. Ging das schon wieder los. "Und sei froh, dass unsere Eltern hier sind. Sonst hättest du für diesen Spruch deine Locken verloren." "Brodan, bitte", sagte ich in eindringlichem Ton. Sein kühler Blick verschwand und er lächelte mich warm an. "Tut mir leid. Aber ich konnte mich nicht daran hindern, dem kleinen Singvogel daran zu erinnern, wo seine Grenzen sind." Es folgte kurze Stille. "Ruth, hast du die Vase so dekoriert, wie du wolltest?", fragte Elvea und ich war nicht die Einzige, die ihr dankbar war, weil die versuchte, die Anspannung im Raum zu lösen. "Sie ist fast fertig. Vorhin", ich sah Christopher mit einem gewissen Blick an, "ist mir ein kleines Missgeschick passiert, aber das werde ich in den kommenden Tagen verbessern." Ich lächelte meine Schwester an und sie nickte schmunzelnd. "Die will ich später sehen." "Gerne." Ein weiteres Mal fielen die Jüngeren in ein Gespräch und ich aß unterdessen weiter. "Hübsche Dame", flüsterte Bradon mir plötzlich zu. "Ich habe letztens ein Schloss gesehen. Es würde dir bestimmt gefallen. Sollen wir es irgendwann besichtigen gehen?" Ich öffnete den Mund, um zu antworten, da kam Mrs Growline und legte bei jedem einen kleinen Teller ab. Der Nachtisch! Mit funkelnden Augen sah ich mir die Schokolade an. Mhmm!
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14

07.05.2015, 18:08

Christopher

Dieser... Am liebsten wollte ich ihm die Gabel mit meiner Fähigkeit die Speiseröhre verstopfen, damit er endlich verreckte. Hier am Tisch. Von wegen ich würde wegen ihm meine Locken verlieren. Nicht meine wundervollen, perfekt gestylten Haare. Das konnte er sowas von vergessen. Er musste ja nicht auf unzähligen Covern die Mädels anlächeln, aber wer wollte schon sein Gesicht sehen? Und dass er so lieb und nett zu seiner 'Ruth' war, kotzte mich dermaßen an. Der war doch eine falsche Schlange von vorne bis hinten. Chassys Kommentar wegen der Vase überging ich ohne jede Achtung und mit einem Schnauben packte ich die Schüssel voller Schokopudding, während ich Brodan giftig anfunkelte.
Wenn er hier am Tisch saß, konnte ich mich auf keinen Fall entspannen und das Dessert richtig genießen. > Christopher, setz dich!< forderte mich 'Dad' auf, doch ich hörte nicht. Sie waren nicht meine Eltern und würden es auch nie sein. Mochte ja sein, dass sie mich aufgezogen hatten, aber ich würde nicht mit Leuten dinieren, die ich am liebsten hochkant aus dem Schloss fegen wollte. Direkt in den Wald damit sie elendig verhungern konnten. Von allen Leuten hier gehorchte ich einzig und allein Erik, Mr. Jacks und Holden. Nur dass Holden letztes Jahr geheiratet und uns verlassen hatte. Mit ihm hatte ich mich am meisten verstanden, weil er mich akzeptiert hatte, wie ich war.
> Oh, deins nehme ich auch mit, Chassy!< Ihr Schälchen flog in die Höhe und folgte mir aus dem Raum. Erik wollte mich mit seinem eindringlichen Blick an meinen Platz heften, doch das konnte er vergessen. Weil er mich am besten kannte, wusste er, wie stur ich sein konnte. Nicht mal die Apokalypse selbst würde mich wieder in diesen Esssaal zurückbringen. Kopfschüttelnd stieg ich die Treppen hinab und machte mich auf den Weg nach draußen in den Garten. Ich liebte es draußen zu sein und dem Rauschen des Springbrunnens zu lauschen. Hier war ich allein, konnte meine Ruhe haben und wurde nicht der hinterhältigen Aura eines bestimmten Jemands ausgesetzt. Hübsche Dame... Welcher Mann in meinem Alter sprach noch so? Mit dem stimmte doch was nicht.
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15

07.05.2015, 18:12

Hach, du hast keine Ahnung, wie sehr ich es vermisst habe mit dir zu schreiben *_* So schön, so viel Text *schwärm* Macht so unendlich viel Spaß :D
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16

07.05.2015, 18:28

Jetzt schmeichel mir doch nicht so XD <3 Ich hab es auch voll vermisst! *_* Dein Texte sind die besten *_*

Chastity Ruth

Nein. Nein, das hatte er nicht getan! Er hatte tatsächlich meinen Nachtisch mitgenommen! Ich merkte, wie grimmig ich schaute, als meine Mom mich räuspernd ansah. Ich versuchte meine Gesichtszüge wieder zu glätten, während ich die Gabel in den Salat rammte. Mrs Seerose wäre sicher enttäuscht, wenn die ganzen Unterrichtsstunden zu Manieren nichts gebracht hätten. So zwang ich mich zu einem offenen Lächeln, während ich Dad ansah: "Dad? Soll ich ihn zurückholen?" Ich hatte eine geheime Mission - ich musste diesen Pudding wieder haben, um ihn dann vernaschen zu können. "Ist schon in Ordnung, Liebes. Unterhalte du dich ruhig weiter." Ich gab nicht auf. "Aber, Dad, es wäre sicherlich schöner, wenn wir den Abend ohne Reibereien beenden könnten. Ich hole ihn schnell!" Höflich stand ich auf und verließ beherrscht das Esszimmer. Doch kaum war ich um die Ecke gebogen, fasste ich meinen Rock am Saum und zog ihn leicht hoch, damit ich schneller gehen konnte. Kaum war ich aus der Eingangstür getreten, sah ich eine Silhouette, die sich zu dem Springbrunnen bewegte. Bestimmt folgte ich ihm und als ich nur wenige Meter hinter ihm ging, sagte ich säuerlich: "Gib' mir meinen Pudding wieder, oder dieses Mal nimmst du ein Vollbad!" Was dachte er sich eigentlich, die Schokolade einfach so mitzunehmen? Da mir vergangene Ereignisse kurz in Erinnerung kamen, ergänzte ich nachdrücklich: "Und mit Geben, meine ich wirklich geben! Der Pudding landet nicht auf meinem Kleid, nicht auf meinem Essen und nicht auf Mr Grewards Kopf!" Ungeduldig tippte ich mir an die Hüfte, an die ich meine Hände gestemmt hatte, während ich ihn aus scharfen Augen beobachtete. Kurz schweifte mein Blick sehnsuchtsvoll zum Pudding. Dann funkelte ich Christopher wieder an. Er gab mir meinen Schokopudding immer noch nicht, also ging ich einen Schritt vor, presste die Lippen zusammen und ließ das Wasser langsam aus dem Brunnen schweben.
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17

07.05.2015, 18:41

Hahahahah jetzt schmeichelst du doch XD Ok, wir beide sind super im Langetexteschreiben ;D

Christopher

Hatte ich gerade Ruhe erwähnt? Natürlich konnte man keine Ruhe in diesem Schloss haben, vor allem nicht wenn man nervige 'Geschwister' hatte. Grimmig dreinblickend drehte ich mich zu ihr um, vollkommen bewusst dass sie gerade das Wasser aus dem Brunnen hob. Sie provozierte geradezu ihr ihren Pudding ins Gesicht zu klatschen, aber das würde ja ihr hübsches Antlitz zerstören. Das wollten wir doch nicht.
Ich ließ das Schüsselchen zu ihr schweben, bis es sicher in ihren Händen lag und kniff die Augen zusammen. > Da hast du deinen Nachtisch, du hättest gar nicht herkommen müssen. Als ob es nicht genug Schokopudding zum Nachfüllen gibt!< murrte ich und spürte die Energie in meinem Nacken kribbeln. Ich fuhr mir in alter Manier darüber und zwang mich zur Ruhe. > Geh zurück zu deinem ach so charmanten Verlobten!< Das Wort 'Verlobten' kam nur gepresst aus meinem Mund, weil allein der Gedanke an ihn mich zur Weißglut brachte. Und natürlich war ich dann der Böse, weil ich nicht genug Manieren besaß, um die kalte Maske eines Briten aufzutragen. Genau das hasste ich, wenn er mit seinen Eltern zu Gast bei uns aß. Dann mussten wir die perfekte Familie spielen, die wir eigentlich nicht waren. Nicht im Sinne der Manieren und Gepflogenheiten, die normalerweise zum Königlichen gehörten. Nein, eigentlich war es sogar ganz cool mit den Prentiss zu essen, weil wir wesentlich entspannter am Tisch sein konnten. Ich vermisste Holden schrecklich, auch wenn uns seit dem letzten Treffen zwei Monate trennten.
Um nicht meinen ganzen Frust an ihr rauszulassen, da sie es eigentlich nicht wirklich verdiente, kehrte ich ihr den Rücken zu und stampfte Richtung Wald. > Und nein, ich haue nicht ab!< versicherte ich ihr, weil es hin und wieder vorgekommen war, dass ich einfach weggelaufen war. In Momenten, in denen ich schreckliche Angst oder Wut verspürt hatte. Eine frische Brise kam auf und erfrischte mein Gemüt, als diese durch mein Haar fuhr.
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18

07.05.2015, 19:01

Na guuut :D <3 Gehe jetzt off, schönen Tag wünsche ich dir :D

Chastity Ruth

Verwirrt sah ich den Pudding in meinen Händen an. Hatte er ihn mir tatsächlich zurückgegeben? Ohne "Missgeschicke"? Ohne eine böse Überraschung, die im Pudding auf mich wartete? "Wohin gehst du jetzt hin?", rief ich ihm hinterher, als er Richtung Wald lief. Ich sah zurück zum Schloss und rang mit mir, doch schließlich beschloss ich, ihm hinterher zu gehen. Nicht, dass er seine Wut an einem Baum ausließ. Es war schwer, in einer Hand den Pudding mit dem Löffel zu balancieren und mit der anderen Hand den Saum des Kleides festzuhalten. "Christopher, warte." Maulend kletterte ich über lose Steine und Äste, die auf dem Wandererweg gelandet waren. "Jetzt warte doch!", gab ich von mir und musste kurz stehen bleiben, damit der Pudding nicht Bekanntschaft mit dem Boden machte und gleich darauf folgte ich ihm wieder. "Ja, ich weiß, ich nerve gerade. Und ich weiß auch, dass du alleine sein willst. Aber Mom und Dad und die anderen warten oben auf uns. Auch wenn du... Mist!" Ich war ich eine Schlammstelle getreten. Das Kleid... Mrs Seerose würde nicht freundlich darauf reagieren! "Auch wenn du Brodan einen Zickenkrieg führst, findest du nicht, dass es ihnen gegenüber unfair ist? Brodan wird nichts mehr sagen, ich habe ihn darum gebeten." Dann tat ich das, was wahrscheinlich in dem Moment ziemlich bescheuert war. ich blieb kurz stehen, um den Löffel in den Pudding zu tunken, um die Schokolade dann zu essen. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen!
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19

07.05.2015, 19:12

Hihi, wünsche ich dir auch *_*

Christopher

Immerhin gab sie zu, dass sie nervte und sie war wirklich blöd, dass sie mir in den Wald folgte. Kein Wunder also, dass sie in eine Schlammpfütze trat, für die sie Mrs Seerose in den Hintern treten würde. Zugegeben, ich würde sogar daneben stehen und der älteren Dame zujubeln, sollte sie zur Rute greifen. Der Gedanke ließ mich frech grinsen und als sie das mit dem 'unfair' hervorbrachte, drehte ich mich abrupt um, dass die Luft um uns herum durcheinandergewirbelt wurde. > Sag du mir nicht, was 'unfair' ist. Im Gegensatz zu dir stehe ich zu meinen Prinzipien und Wünschen. Wir alle wissen doch, dass du Brodan eigentlich nicht liebst, das sieht jeder naive Mensch. Und dennoch heiratet ihr beide. Nenn mich einen alten Romantiker, aber ich bestehe darauf, dass man in diesem Zeitalter wohl aus Liebe heiraten darf, auch in der königlichen Familie!< fuhr ich sie an und schnaubte wütend. > Ich werde sicherlich nicht dorthin zurückkehren, wo man die simple gute alte Menschlichkeit vergisst und was das 'Zicken' betrifft, so ist das eine Sache zwischen mir und Brodan! Dieses 'unfair gegenüber ihnen' funktioniert nicht bei mir, also spar dir die Mühe!< fügte ich hinzu und konnte nicht fassen, dass sie jetzt noch den Drang verspürte diesen dämlichen Pudding zu essen.
> Von allen habe ich dich am wenigsten verstanden, Chassy!< murmelte ich kopfschüttelnd und deutete auf die Lichtung, die zum Schloss führte. > Jetzt geh endlich zurück und lass mich in Ruhe.< murrte ich immer noch verstimmt und hob mit einem Fingerschnipsen den Saum ihres Kleides -bis zu den Knien versteht sich -, sodass sie nicht stolperte, wenn sie mal wieder wie ein Tollpatsch durch den dichten Wald trottete. Dann vergrub ich meine Hände in den Hosentaschen und stampfte weiter durchs Dickicht.
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20

08.05.2015, 09:41

Chastity Ruth

Mit dem Löffel in dem Mund sah ich ihm hinterher. Zunächst brachte ich kein Wort heraus. Ich fragte mich, was ich ihm so schlimmes angetan hatte, dass er mich so sehr hasste. Denn, zugegeben, ich hatte schon ein paar Mal darüber nachgedacht, ob ich mich ihm gegenüber schon einmal falsch oder taktlos verhalten hatte. Aber mir war nie etwas eingefallen. Vielleicht übersah ich ein Ereignis oder Christopher war wirklich ein Idiot, der es liebte, mich zur Weißglut zu bringen. 'Von allen habe ich dich am wenigsten verstanden', ich dachte über seinen Satz nach und so sehr ich auch versuchte, zu verstehen, wie er das meinte, fand ich keine Antwort. Doch weil ich ihm all diese Dinge nicht sagen konnte, da er mich sowieso nur auslachen und wieder somit im Dunkeln tappen lassen würde, tat ich das, was mir wichtig erschien: "Wer sagt denn, dass ich für Bradon nichts empfinde? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, es wird eine Hochzeit, die deinen Vorstellungen entspricht!" Es war... von hinten bis vorne gelogen. Bradon war ein sehr guter Freund für mich, aber lieben tat ich ihn nicht in dem Sinne. Aber nach zwei Wochen, nachdem die Hochzeit bekannt gegeben worden war, hatte ich nach langem, heimlichen Weinen, beschlossen, dass ich versuchen würde, mich in ihn zu verlieben. Damit alles gut verlief. Hatte ich denn eine andere Wahl? Meine Eltern wollte ich nicht enttäuschen und ich wusste auch, dass sie jemanden ausgesucht hatten, bei dem sie wussten, dass er sich um mich mit Achtung sorgen würde. Ich wusste, dass Bradon sich Mühe gab, das Beste aus dieser Sache zu machen. Bradons Eltern hatten nie einen Fehler gegenüber meiner Familie begannen. Und... es fiel mir so schwer! Nach all diesen Jahren, empfand ich immer noch nichts, als Freundschaft für ihn und dieses Vorhaben von mir war dumm, ich wusste es. Es klappte einfach nicht. Den Schein konnte ich aufbewahren, als hätte ich mich tatsächlich in Bradon verliebt, jedoch konnte ich die Wahrheit vor mir selbst nicht verstecken. Was mich beunruhigte, war, dass Christopher nie darauf hereingefallen war. Woran lag das? Hatte ich etwas ohne es zu wissen Preis gegeben? Einen Fehler übersehen von mir übersehen? Oder bluffte er nur? Ich beschloss, alles zu tun, um ihn davon zu überzeugen, dass ich Bradon liebte. Meine Gedanken zerfraßen mich, während ich unbehaglich zum Schloss zurückkehrte und den Esssaal wieder betrat. "Ruth! Warum ist an deinem Kleid Schlamm?", fragte meine Mutter erschrocken. "Ich bin gestolpert und habe eine Pfütze, Mom", erwiderte ich und setzte mich mit gesenktem Kopf wieder an den Tisch, weil alle mich skeptisch musterten. "Wo ist Christopher?", fragte Dad. "Er muss sich beruhigen, er ist im Wald", erwiderte ich und legte die Schüssel mit dem Pudding ab. Schleichend begann ein neues Gespräch unter den Älteren und auch die Jüngeren tauschten sich untereinander über die neusten Dinge aus, die noch ausstanden. Mir fiel mein Vorhaben ein und ich schluckte den Bissen herunter, ehe ich mich an Bradon wandte. "Bradon, möchtest du morgen mittrainieren? Mr Riverthorn hat sicher nichts dagegen." Bradon lächelte mich an. "Natürlich. Das trifft sich gut, denn mit diesem Singvogel wollte ich dich nicht alleine lassen. Wer weiß, ob er mit einem einfachen Dolch überhaupt richtig umgehen kann." Ich wandte mich wieder an den Teller vor mir und unterdrückte ein Seufzen. Wann würden die beiden endlich aufhören, sich zu streiten?
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