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26.02.2013, 14:53

Leseprobe zu "Alles ist so verdammt wunderbar!"

Leseprobe zu meinem Romandebüt "Alles ist so verdammt wunderbar!"
(erhältlich bei Amazon http://www.amazon.com/dp/B00AJQK3B6 und Xinxii http://www.xinxii.com/alles-ist-so-verda…r-p-339560.html)

Die Wohnungstür quietschte ein bisschen. Ida drückte sie sachte ins Schloss und ging leise in Richtung ihrer Zimmertür.

Plötzlich schepperte es im Wohnzimmer, dann wurde das Licht im Flur der
Wohnung hell. Ida sah, wie ihre Mutter mit verquollenen Augen in die
nackte Glühbirne blinzelte. Sie schien noch magerer als sonst. Nur unter
ihrem fleckigen Bademantel zeigte sich ein kleines Bäuchlein. Seltsam,
das hatte Ida noch nie bemerkt. Augenscheinlich war die Mutter keiner
guten Dinge.
„Woher kommst du denn jetzt noch?“, keifte sie empört
und, ohne Idas Antwort abzuwarten, „Das Frollein meint wohl, es wär
jetzt gar nicht mehr nötig, nach Hause zu kommen. Was mit mir los ist,
interessiert dich gar nicht, gehörst jetzt zu den besseren Leuten, was?“

Ida schrumpfte innerlich zusammen, blieb stehen, wo sie war und wartete
ab. Sie wusste, dass nichts, was sie zu ihrer Verteidigung vorbringen
würde, wirklich bis zu ihrer Mutter vordringen würde.
„Redet
natürlich auch nicht mit mir, das vornehme Frollein, na klar!“ Die
Mutter kam jetzt näher an Ida heran. Sie stank nach billigem Fusel und
Ida fühlte, wie Übelkeit in ihr aufstieg. Sie wollte sich nicht vor
ihrer Mutter ekeln, wusste sie doch, dass die das merkte und noch
verletzter wurde. Aber Ida vertrug einfach nicht den Geruch ihres
promillegetränkten Körpers, der Alkohol ausatmete und aus jeder Pore
ausschwitzte.
„Ach, was haben wir denn da?“ Die Augen der Mutter
saugten sich schier an Idas Gesicht fest. Ihr Kopf war nur um Armeslänge
von dem Idas entfernt. Ida roch den vergorenen Atem der Mutter und
hielt die Luft an.
„Angemalt hat sie sich, guck mal an!“ Die Mutter
klang höhnisch. „Will sich das Frollein ein Kerlchen angeln, he? Etwa
diesen Rotschopf mit dem Moped, he?“ Ihre Augen blitzten gemein. „Glaubt
wohl an die große Liebe, he?“ Die Mutter hielt inne, lachte dann mit
einem kehligen Laut auf und schrie: „Gar nichts kriegt man! Mit und ohne
Pampe im Gesicht. Überhaupt gar nichts!“
Ida drückte sich in den
Türrahmen ihres Zimmers, um dem ordinären Geschrei und Gestank der
Mutter irgendwie ausweichen zu können. Das half natürlich nicht.

„Weißt du was?“, schrie die Mutter und nun war ihr Gesicht keine fünf
Zentimeter mehr von Idas Gesicht entfernt, „Weißt du was? Die da
draußen, das sind Hyänen, die warten auf dich und dann nehmen sie dich,
wenn du jung bist und dann werfen sie dich weg. Und dann ist dein Leben
auch schon vorbei!“ Idas Mutter hatte nun auch noch ihre zittrige Hand
zu einer Faust geballt und schwang sie zur Bekräftigung neben Idas
Gesicht. Ida konnte nicht mehr zurückweichen und tastete hinter ihrem
Rücken nach der Türklinke.
„Und du wirst dir diesen Mist aus dem
Gesicht waschen, ein für alle Mal.“ Die Mutter holte aus ihrer
Bademanteltasche ein altes, verklebtes Papiertaschentuch und spuckte
darauf. „Weg damit! Weg damit!“ Sie wischte mit dem ekligen Taschentuch
grob in Idas Gesicht herum. Ida heulte auf und die Mutter rief: „Hör auf
mich, Frollein!“
Endlich hatte Ida die Türklinke gegriffen und nach
unten gedrückt. Sie fiel rückwärts in ihr Zimmer, schleuderte die Tür
sofort hinter sich zu und verriegelte sie mit dem Schlüssel. Draußen
tobte die Mutter. Ida war versucht, zum ersten Mal in ihrem Leben
zurückzuschreien. Das verhinderte dann aber doch der Würgereiz, der sie
fest im Griff hatte.

Weitere Leseproben folgen in Kürze auf http://www.facebook.com/Autorin.Ruby.Ranitzki :-)