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24.07.2017, 19:28

Huhu:)

Daragh


Ich schmiss nur ein paar Nahrungsmitteln weg, die durch die Feuchtigkeit nicht mehr gegessen werden konnte und fand einen Seil im Sand. Einen Teil des Seils machte ich an der Kiste fest und den anderen Teil band ich zu Trägern. Ich ging in die Hocke, meine Arme schlüpften in die Trägern hinein und mit zusammengebissene Zähne hob ich die schwere, große Kiste an. Cadal lief neben mir her, während ich losging. Bricht dir bloß nicht den Rücken, meinte er. "Keine Sorge", zischte ich und erreichte nur langsam die Felsen. Als ich endlich die drei Felsen erreichte, ließ ich die Kiste fallen. Meine Schultern brannten, die Seile hatten sich in meine Haut vergraben. Die Frau war weg. Ich griff nach meinem Wasserbeutel und trank den kleinen Rest aus.

Yelva


Ich war nicht alleine in dem kleinen Saal, es fanden sich 9 weitere Personen in dem Raum und ein älterer Herr stand vor ihnen. Er sah eindrucksvoll aus mit seinem edlen Robe. sie war schwarz mit roten Ränder und auf seinem Brustkorb wurde das Wappenzeichen der Arcana eingenäht. Auf seiner Schulter saß ein Rabe mit schwarzfunkelnde Augen. Er musste auch ein Magus sein. Er hob den Blick und sein Kopf drehte sich zu mir: "Das Kind ist nicht alt genug für die Ausbildung." Seine Stimme klang freundlich. Ich errötete mich und stammelte unsicher: "Mein Bruder wäre sonst alleine und ich habe Niemand, der auf ihn aufpasst. Er wird den Unterricht auch nicht stören, ich gebe Ihnen mein Wort." "Dann machen wir heute eine Ausnahme und ich suche nach Jemanden, der während des Unterrichtes auf Ihren Bruder aufpassen kann", lächelte er milde. Meine Wangen waren warm vor Verlegenheit, besonders da ich die Aufmerksamkeit der Anderen erregt hatte.


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24.07.2017, 19:39

Heeey :D

Devante

Die Kerker befanden sich tief unten im Schloss, direkt unterm Gerichtssaal. Sehr praktisch, denn so konnten die Gefangenen recht schnell in den Saal gebracht werden, wenn die Beweislage gut genug war, um sie vorzuführen.
Ich hatte mich wie immer völlig in meinem schwarzen Mantel eingehüllt, damit mich die Wachen nur halbwegs erkannten. Sie wussten, dass die Schattengarde im Dunkeln arbeitete, dass wir unsere Gesichter nicht zeigen durften. Manchmal war das ziemlich lästig, wenn man dabei neu eingestellten Wächtern begegnete, die alles nach Regel und Vorschrift erledigen wollten. Fehler waren nämlich nicht erlaubt. Nicht im Gefängnistrakt.
Heute hatte ich aber Glück. Niemand hielt mich auf und so gelangte ich schnell in den Schwerverbrecher-Bereich, wo mich General Reaver erwartete. > Schön, dass Sie so schnell Zeit gefunden haben. Meine beiden Flüsterer sind auf einer wichtigen Mission und konnten leider nicht erscheinen. Aber Sie kommen bestimmt zurecht, nehme ich an.<
> Ja.< antwortete ich mit fester Stimme.
Er öffnete eine schwere Tür aus Eisen, hinter der sich ein Magus befand. Das spürte ich sofort. Ich hatte eher mit einem gewöhnlichen Räubermörder gerechnet, aber das hier schien sehr ernst zu sein. Nur wenn ein Magus unmoralische Dinge tat, landete er hier. Das würde eine interessante Unterhaltung werden.

Idoya

Um die Muscheln irgendwie transportieren zu können, steckte ich sie mir in den Ausschnitt, damit ich sie nicht gleich verlor. Ich tauchte die Hände ins frische Nass, wusch mir den Dreck von der Haut, während ich an meine Familie dachte. Machten sie sich große Sorgen? Glaubten sie an meine Rückkehr? Litten sie wegen der Umstände im Dorf? Hatten sie genug Essen?
In meiner Brust wurde es ganz eng, als ich an den Zustand meines Vaters dachte. Ging es ihm besser oder schlechter? Ich wünschte, ich könnte jetzt bei ihm sein, ihm die Hoffnung schenken, die mir Asterias bereitete.
Ein schwerer Seufzer entfuhr meinen Lippen. Ich drehte mich um, verließ das Wasser, hielt jedoch inne, als ich vertraute Klicklaute vernahm. Meine Augen leuchteten auf. Ich sah über die Schulter zurück, lächelte breit. Da waren meine Freunde. Die Delfine. Sie sprangen aus dem Wasser und näherten sich dem Ufer so weit wie möglich. Erst dann registrierte ich das, was zwei von ihnen zwischen ihren Kiefern hielten. Große Fische.
Sie tauchten wieder unter und als sie das nächste Mal aus dem Wasser sprangen, schleuderten sie die Fische in meine Richtung. Zielsicher waren sie, denn ich brauchte nur die Hände im richtigen Moment auszustrecken, um sie aufzufangen. Die Fische waren bereits tot, sie zappelten nämlich nicht mehr. Ich rief: > Vielen Dank!<
Mit dieser Beute ließen sich zwei Mägen sehr gut sättigen. Vorausgesetzt der Idiot hatte nicht das Weite gesucht, doch er war tatsächlich noch da. Ich sah die Kiste, vermutete, dass sie vom Schiff stammte. > Heute gibt's Fisch.< verkündete ich und hob die Hände, mit denen ich jeweils zwei von ihnen festhielt.
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24.07.2017, 19:54

Na, wie geht es dir?^^

Daragh


Ich öffnete die Kiste wieder und legte die Früchte, sowohl auch Gemüse auf dem trockenem Sand. Mehr gab es in der Kiste nicht. Die anderen Nahrungsmitteln schienen in andere Kisten zu sein und die hatte ich nicht gefunden. Die Frau kehrte zurück und ich sah die Fische in ihre Hände, aber beachtete sie nicht weiter. Sie konnte von mir aus alleine die Fische essen. Ich griff nach einer dicke Tomate und biss in das sauersüßem Fleisch hinein. Nur Obst und Gemüse machte nicht auf die Dauer satt, aber immerhin bekam der Magen etwas. Ich hatte schon mal eine Mission gehabt, wo die Provianten knapp gewesen waren und kein Ort in der Nähe war, um dort etwas zu kaufen.

Yelva


"Ich bin Meister Hyun", stellte sich der Mann vor und fuhr lächelnd fort: "Ich wünsche euch herzlich willkommen auf der Arcana. Ihr werdet meine Klasse sein und ich werde euch in der Magus-Ausbildung Klasse 1 Magiekunde, Mediation, körperliche und geistige Training lehren. Zudem bietet Meister Fengh wöchentlich eine Orientierungsstunde an, falls ihr nach dieser Ausbildung in der Arcana arbeiten wollt. Nun führe ich euch in eurem Klassenraum und dann werden wir auch schon mit der Maguskunde beginnen. Folgt mir bitte." Meister Hyun ging zu den Türen und hielt eine gerade Haltung, was ihn würdig erscheinen ließ. Niall und ich bildete den Nachhut. Schüchtern schaute ich zu meine Mitschülern. Sie schienen unterschiedlich alt zu sein, aber alle waren bereits erwachsen.


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24.07.2017, 20:07

Ganz gut und dir? :D

Devante

Die Tür fiel hinter mir ins Schloss. General Reaver würde alles von außen beobachten, dafür sorgen, dass die Situation nicht eskalierte. Besonders im Umgang mit anderen Magus gestaltete es sich schwerer, sie zum Reden zu bringen, aber ich arbeitete lange genug in der Schattengarde, um alle Tricks zu kennen.
Ich setzte mich an den Tisch, betrachtete die eisernen Ketten, die der Magus mit den dunklen Augen trug. Er würdigte mich keines Blickes, konnte aber sowieso nicht mein Gesicht sehen. Nur eine Öllampe über unseren Köpfen sorgte für ein wenig Licht.
> Was wirft man dir vor?< fragte ich ihn direkt. Je nachdem wie seine Reaktion ausfiel, würde ich den weiteren Umgang mit ihm besser einschätzen können.
Zunächst blieb er stumm. Er sagte nichts, starrte einfach nur auf seine schmutzigen Hände. Tattoos waren keine zu sehen, doch er trug einen Dschinn in sich. Umbriel regte sich in mir, sie zischelte und erhaschte einen Blick auf den Dschinn, der mir verborgen blieb.
Falke. Beobachter, schnell wie der Wind.
> Hast du getötet?< ist meine nächste Frage.

Idoya

Aha, jetzt spielte er also den Stummen, den Unnahbaren. Eine Flucht wäre mir lieber gewesen. Von Ignoranz hatte ich genug in meinem Leben gehabt, aber wem sollte ich das schon sagen... Mit verbissener Miene ging ich an ihm vorbei, weit genug, dass ich seine Nähe nicht mehr ertragen musste. Erst da fielen mir all die Gräber auf, die er selbst gegraben hatte. Es waren viele, mehr als gedacht.
Ich legte die Fische und den Beutel auf dem Boden ab und umrundete jedes einzelne Grab. Namen waren nicht verewigt worden. So oder so würden die Leichen verschwinden. Entweder durch die Kreaturen oder durch das Meer.
Obwohl ich diese Leute nicht kannte und sie mir lebend nie Beachtung geschenkt hätten, betete ich für ihre Seelen. Asterias hatte nämlich recht. Wir wurden gleich geboren, aber wir starben auch gleich. In der Geburt und im Tod waren wir alle gleich. Ohne Herz und Kopf konnte niemand von uns existieren.
Ich legte meine Handflächen aneinander, schloss die Augen, spürte den sanften Wind des Meeres in Gesicht und Haar und wünschte den verlorenen Seelen eine sichere Rückkehr über das Meer. Sie sollten hier nicht feststecken, sondern den Weg zu ihren Liebsten zurückfinden.
Anschließend neigte ich respektvoll den Kopf und kehrte zu meinen Sachen zurück, setzte mich hin und fischte ein Messer aus dem Beutel heraus, damit ich die Fische säubern konnte. Die Innereien vergrub ich sofort in den Sand, damit der Geruch nach Blut keine Raubtiere anlockte.
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24.07.2017, 20:28

Auch^^

Daragh


Sie ging wieder, aber das mir gleich. Ich richtete mich auf, kletterte über einige Felsen und stand mit einem Mal an der steile Küste. Mein Blick schweifte über das Meer, genau aus dem Süden waren wir hergekommen. Der Horizont lag in der Ferne und irgendwo dahinter war Althea. Ich musste es schaffen wieder nach Hause, ich wollte Mutters Herz nicht brechen und nicht Wut Devantes auf mich ziehen. Ich hielt an meinem Versprechen. Ich würde zurückkommen. Immer. Plötzlich fiel mir ein, dass Oonagh sich eine schöne Muschel gewünscht hatte. Sie wäre enttäuscht, wenn ich nichts mitbrachte. Sie hatte sich immer über die kleine Geschenke gefreut und bewahrte sie in einer Truhe auf. Ein kleiner Hinweis, dass sie mich trotzdem liebte, auch wenn ich sie stichelte. Ich schlug einen anderen Weg zum Strand ein, ich wollte nicht wieder die Gräber sehen müssen. Es erinnerte mich an die aufgedunsene Leichen, die ich hatte vergraben müssen. Ich erreichte das Ufer und zog mir meine Stiefel aus, um etwas ins Wasser zu warten. Cadal legte sich auf dem Sand hin.

Yelva


Wir gingen durch einem Korridor entlang und ich hoffte ich konnte mir die viele Wege merken. Das Schloss war unglaublich groß. "Hier wird unterrichtet", sagte Meister Hyun: "Das Nebengebäude ist für euch ein freier Zugang und auch der Raum des Verwalters, Sir Woodhouse. Er ist euer Ansprechpartner, wenn ihr ein Anliegen vorbringen wollt. Der Raum befindet sich gleich schräg gegenüber des kleinen Saals. Ansonsten dürft ihr noch die Bibliothek des Schlosses besuchen. Sie ist im Nordflügel in der erste Korridor, dort ist die Bibliothekarin Lady Marwel. Andere Räume oder Korridoren dürfen nur unter Erlaubnis betreten werden." Er öffnete die Tür: "Trete ein." Nacheinander gingen wir in den Unterrichtsraum. Der Raum schien ein Erkerzimmer zu sein. "Sucht euch einen Platz aus, der Junge kann auf das Fenstersims sitzen", meinte Meister Hyun und ich übersetzte es für Niall. ich beschloss einen Tisch nahe am Fenster zu wählen, damit ich in der Nähe von Niall war. Meister Hyun ging an die Tafel und schrieb fein säuerlich mit einer Kreide: Magiekunde. "Bevor wir mit den Unterricht beginnen, stellt euch bitte alle kurz vor", bat Meister Hyun und stellte sich vor seinem Pult.


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24.07.2017, 20:43

Devante

Wieder erhielt ich keine Antwort. Er gehörte also der hartnäckigen Sorte an. Nun gut. Dann musste ich wohl härtere Geschütze auffahren. Mit einem schweren Seufzen lehnte ich mich zurück und rief Umbriel. Die Schlange, die sich aus schwarzen Flecken zusammensetzte, landete direkt auf dem Tisch und erhob sich in ihrer prächtigen, furchteinflößenden Gestalt.
Ihre Zunge schoss aus dem Mund, sie erfasste den Magus in seinem ganzen Wesen und bewegte ihren massigen Körper in seine Richtung. Aus reinem Instinkt zog sich dieser sofort zurück, doch die Ketten hielten ihn an Ort und Stelle fest. Viel Spielraum hatte er demnach nicht.
Endlich sah ich eine Regung in seinem Gesicht. Umbriel ließ niemanden kalt. Nicht mit diesen roten Augen. Sie näherte sich ihm, sog seinen Anblick in sich auf. > Bekomme ich Antworten?<
Heftiges Kopfschütteln.
> Falsche Antwort.< sagte ich bloß und überließ meinem Dschinn den nächsten Schritt.

Idoya

Roher Fisch war nicht das, was ich heiß begehrte, aber bevor ich hungerte, aß ich lieber das, was mir zur Verfügung stand. An richtig schlimmen Tagen hatten meine Familie und ich viel rohes Fleisch essen müssen. Ungern erinnerte ich mich daran zurück.
Nach dem zweiten Fisch war ich satt. Ein komisches Gefühl, denn normalerweise musste ich immer ein bisschen hungern. Ich kostete dieses Gefühl aus, legte eine Hand auf meinem Bauch und betrachtete das funkelnde Meer. Als ich jedoch den Kopf in den Nacken legte, bemerkte ich dunkle, schwere Wolken, die sich über der Insel formten. Ich erinnerte mich an die Kreaturen, als sie uns wieder verlassen hatten. Daran, wie sie miteinander kommuniziert hatten. Erwartete uns etwa ein Gewitter?
Ächzend stemmte ich mich zurück auf die Füße und lauschte dem Rascheln der Blätter, hörte auf das, was die Natur zu sagen hatte. Ja, ein Gewitter nahte. Ich spürte es mit jeder Faser meines Seins. Wenn man im Sumpf lebte, entwickelte man solch ein Gespür. Es gehörte zum Überleben dazu.
Als ich wieder zum Meer sah, verschwamm das Funkeln. Die Strömung gewann an Stärke. Mit bloßem Auge war sie nicht zu erkennen, aber ich registrierte jede kleinste Veränderung. Dieses Gewitter würde alles andere als gemütlich ausfallen. Es würde schlimm werden. Wie ein Tropensturm. Aus diesem Grund packte ich schnell meine Sachen ein, auch den Fisch und kehrte zum Versteck zurück. Der Idiot war nicht da, aber er watete im Wasser herum. Sollte ich ihn vor der Strömung warnen? Sollte ich überhaupt etwas sagen?
> Es wird bald ein Gewitter geben. Ich suche hinterm Wasserfall Schutz.< Ob er mitkam oder nicht, blieb ihm überlassen. Mir würden die Kreaturen nichts antun, aber was ihn betraf... So wie er sich verhielt, wollte er wohl selbst ein Liedchen anstimmen.
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24.07.2017, 21:07

Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Ich bückte mich, als ich eine Muscheln im Wasser entdeckte. Durch die Nässe schimmerte sie rosa und ich steckte es in meiner Hosentasche ein. Das würde Oonagh gefallen, sie mochte diese Farbe. Ein kalter Wind blies mir entgegen, ein starker Gegensatz zu der warme Luft. Ich hob meinen Kopf, kniff meine Augen leicht zusammen und entdeckte in der Ferne die dunkle Wolken. Es zieht ein Sturm auf, hörte ich Cadal sagen. Zustimmend nickte ich und in diesem Moment erschien die Frau. Es verlangte mir nicht danach mit ihr in der Höhle zu sein, aber mein Verstand war klar genug, um die Situation einzuschätzen. Hier wimmelte es von fremde Wesen und wenn es ein Sturm war wie auf dem Meer, dann bekam ich einige Schwierigkeiten. Ich mochte manchmal lebensmüde erscheinen, aber ich wusste ab wann Rückzug angetreten werden musste. "Ich hole die Nahrungsmittel. Du kannst vorgehen, du brauchst eh etwas", meinte ich und ging zu den drei Felsen zurück.

Yelva


Ich versuchte mir die Namen zu merken und als ich drankam, stellte ich mich schüchtern vor. Dann musterte ich still meine Mitschüler und stellte fest, dass wir insgesamt nur drei Frauen waren. "Wenn ihr euren Pult aufklappt, findet ihr Feder, Tintenfass und Papier", sprach Meister Hyun. Ich klappte meinen Pult auf und holte die Sachen hervor. Ich schrieb auf einem Papier die Überschrift ab und schrieb noch das Datum auf. "Wie ihr wisst seid ihr alle Magus, doch was ist genau ein Magus? Wer kann mir diese Frage beantworten?", Meister Hyun verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und sah uns alle an. Eine Frau meldete sich. "Ja, Vivianne", nickte er ihr zu. "Ein Magus ist ein Träger der Charta und dadurch besitzt er Magie. Das Charta schenkt ihm eine besondere Fähigkeit und ihm wird ein Dschinn zugeteilt", antwortete die Frau. Meister Hyun nickte: "Nun stelle ich euch die Frage, was Magie, Charta und Dschinn ist." Erneuert meldete sich Vivianne und auch Andere hoben ihre Hände. Ich hingegen blieb ruhig auf meinem Platz sitzen. "Joan", wählte er Jemanden. "Magie ist eine besondere Form von Energie, sie besitzt einen unbekannten Magnetismus mit und verändert den inneren Körper eines Trägers, wodurch er eine Fähigkeit erlangt. Ihre Kraft hat die Gestalt einer Karte, also Charta. Der Dschinn ist sozusagen der Geist der Charta und durch den Bündnis der Energien von der Magie und des Trägers erscheint sie in ihrer Form. Die Gestalten eines Dschinns können unterschiedlich sein, bekannt sich tierähnliche Gestalten. Sie werden zudem Gefährten des Trägers und ihre Aufgabe ist es ihren Träger zu beschützen", ertönte eine männliche Stimme von der erste Sitzreihe.


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24.07.2017, 21:20

Gute Nacht ;D

Devante

Ich wartete geduldig, blieb unbeeindruckt. Dem Magus tropfte der Schweiß von der Stirn, er atmete schwer und versuchte weiterhin die Fesseln loszuwerden, die ihn davon abhielten, seinen Dschinn zu rufen. Sinnlos, einfach nur sinnlos. Er sollte lieber reden, sonst machte Umbriel weiter und das konnte er unmöglich freiwillig wollen.
Also wartete ich weiter. Lauschte dem Zischeln Umbriels, hörte das wilde Herzschlagen in der Brust des Magus. Er hatte Angst, große Angst und doch hielt er den Mund. Was erhoffte er sich dadurch? Respekt? Einen Orden fürs Stillsein? So dumm konnte er nicht sein. Er verbarg etwas und ich wollte endlich wissen, was. Ich hatte keine Lust, für den Rest des Tages hier zu hocken, also gab ich Umbriel ein Zeichen, dass sie weitermachen durfte. Ihr kam das gerade recht.
Der nächste Biss saß direkt am Schlüsselbein, eine höchst empfindliche Stelle. Diesmal konnte sich der Magus keinen Schmerzenslaut verkneifen, er fluchte leise. Atmete noch schwerer, denn das Gift lähmte seinen Körper, machte ihn zu einer willenlosen Puppe, mit der ich im Nachhinein verfahren konnte, wie es mir gerade recht war. Ich hasste es zu solchen Mitteln zu greifen, aber er ließ mir keine Wahl.

Idoya

Mit jeder Sekunde, die ich in seiner Nähe verbrachte, wuchs der Wunsch endlich daheim zu sein. Umgeben von meinen Liebsten ging es mir besser, da war jedes Leid einfacher zu ertragen, aber mit diesem Mann war überhaupt nichts einfach. Ich verachtete ihn für das, was er war, aber ich verachtete ihn mehr für das, was er in mir auslöste.
Wortlos zog ich mich zurück, schulterte meinen Beutel und machte mich auf den Weg zum Wasserfall. Ich erinnerte mich nicht genau daran, wie ich dorthin gekommen war, aber Asterias wies mir den Weg. Er wusste, wohin ich gehen musste. Wusste, wo die Gefahren lauerten. Meine Wunden pochten bei jedem Schritt, aber es schmerzte nicht mehr so stark. Was auch immer mir der Idiot gegeben hatte, es hatte mir geholfen. Solche Medizin gab es leider bei uns im Sumpf nicht. Sollte ich ihn danach fragen? Stolz hin oder her, es ging um meinen Vater und ihm wollte ich das Leben retten. Ich würde sogar mein eigenes hergeben, um ihn am Leben zu wissen.
Mit einer unsichtbaren Last auf den Schultern wagte ich mich tiefer in den Dschungel hinein, blieb wachsam. Bis jetzt zeigte sich keine der Kreaturen. Scheinbar hatten sie sich wegen des Sturms zurückgezogen. Das war mir völlig recht. Mir war nämlich nicht nach Singen. Ich wollte einfach nur meine Ruhe.
Und die fand ich auch. Der Wasserfall war imposant, so wie ich ihn zum ersten Mal erblickt hatte und dahinter befand sich die intakte Höhle. Durch das kleine Loch in der Decke fiel genug Licht hinein, dass ich wusste, wo ich mich gerade befand.
Ich setzte mich langsam auf den Boden, lehnte mich gegen den feuchwarmen Felsen hinter mir und atmete tief durch. Wartete auf das unausweichliche Gewitter.
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25.07.2017, 06:16

Daragh

Ich sammelte die Früchte und das Gemüse ein, gerade noch passten sie in meinem Sack. Ihn schulterte ich auf meinem Rücken und folgte ihre Spur. Cadal lief neben mir hier und ich legte kampfbereit eine Hand auf dem Knauf meines Schwertes. Ich holte die Frau auf und ging ihr schweigsam hinterher. Meine Augen huschten wachsam hin und her, meine Ohren nahmen jeden kleinsten Geräusch wahr. Hier in diesem Dschungel durfte ich mit meiner Aufmerksamkeit nicht nachlässig werden. Das donnernde Geräusch wurde immer lauter, somit kamen wir dem Wasserfall näher. Der Wasserfall kam zur Vorschein und wir betraten die Höhle. Ich setzte mich ihr schräg gegenüber. Die Luft war hier feucht und die Felsen ein wenig warm. Den Sack ließ ich auf dem Boden nieder.

Yelva

„Gut, gut. Wie ich sehe beherrscht ihr schon die Grundkenntnisse“, meinte Meister Hyun zufrieden und fuhr fort: „Kann denn Jemand mir erklären, was unter einem Bündnis zu verstehen ist?“ Erneuert meldeten sich Einige und es waren die Gleichen. Bündnis. Das war sicherlich der Pakt gemeint. Zögernd hob ich auch meine Hand und mein Herz klopfte laut. Gerade wollte ich die Hand zurückziehen, da mich der Mut verließ, als er meinen Namen sagte. Einen Moment wusste ich nicht was ich sagen wollte und dann brachte ich leise hervor: „Ich glaube es ist der Pakt gemeint, den die Beiden schließen, indem sie ihre Energien vereinen. Es ist dann wie ein Wasserkreis. Das Charta bekommt das Recht sich von der Energie des Trägers nähren zu dürfen und der Träger erhält durch seine Energie eine Fähigkeit.“ Unsicher sah ich ihn an. Er lächelte, was mich erleichterte. Scheinbar lag ich damit nicht ganz falsch. „Wie kann überhaupt ein Pakt geschlossen werden? Reicht es einfach aus, wenn nur die Energien beider Parteien sich vereinen?“, fuhr er fort und sein Rabe auf seiner Stange neben dem Pult musterte uns eindringlich.


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25.07.2017, 13:28

Devante

Jetzt hatte ich ihn so weit. In ihm floss genug Gift, das ihn lähmte. Ich stand auf, umrundete den Tisch und stellte mich direkt hinter ihm. Beugte mich vor, nah genug an sein Ohr, dass er auch jede Frage hörte, die mir über die Lippen kam.
Eine nach der anderen beantwortete er unter Zwang. Da war keine Freiwilligkeit in seiner Haltung, in seinen Worten, aber er gab mir die Antworten, die General Reaver brauchte. Es ging um Verrat, ein großer Verrat an die Arcana. Das zu wissen, machte es leichter, so weit gegangen zu sein.
Ich ließ von ihm ab und rief Umbriel zurück, die gern weitergemacht hätte. Aber es gab kein Weiter. Jetzt war Schluss. Ich hatte genug getan.

Idoya

Kaum waren wir allein in dieser Höhle, grollte der Himmel und die schwere Wolkendecke schob sich über die Insel. Das lag daran, dass das bisschen Licht in der Höhle verschwand. Nur die zuckenden Blitze spendeten hier und da etwas Licht. Schwerer Regen prasselte auf die Erde nieder, es wurde merklich kühler.
Ohne Decken, ohne die Wärme meiner Schwester und meines Vaters, fror ich. Ich versuchte mich so klein wie möglich zu machen, um die Wärme zu speichern, die mir geblieben war. Dabei biss ich die Zähne fest zusammen, damit sie nicht jämmerlich klapperten. Ich musste einfach diese Frage stellen, musste wissen, wie ich meinem Vater helfen konnte.
> Was ist das, was du auf meine Wunde getröpfelt hast? Wo bekomme ich das her?< durchbrach ich den Sturm, der draußen tobte und die Stille zwischen uns.
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25.07.2017, 18:38

Daragh


"Ein Heiltrunk gegen Infektionen und Entzündungen bei Verletzungen von meiner Mutter. Die kannst du nur von ihr bekommen, da es eigene Herstellung ist", antwortete ich und hörte draußen trotz tosendes Geräusch des Wasserfalls den dunklen Grollen des Donners. Cadal hatte sich dicht neben mir gelegt und seine Wärme ging auf mich über. Blitze war die einzige Lichtquelle in dieser Höhle und durch den Regen war es auch kühler geworden. Ich lehnte mein Kopf an der Felsenwand ab und schloss meine Augen.

Yelva

Diesmal war nur die Hand von Joan oben und Meister Hyun nahm ihn dran: „Der magische Pakt kann nur geschlossen werden, wenn das Charta und der Träger aufeinander gestimmt sind. Das heißt die Energie des Trägers muss zum Charta passen, man kann sich so vorstellen: Das Charta ist ein Schlüsselloch und der Träger ist ein Schlüssel. Es passt nicht jeder Schlüssel in den Loch. Vielleicht nur 20, 10 oder 5, je nachdem was für ein Charta es ist. Dann kommt der entscheidender Punkt: Im Normfall sucht das Charta sich seinen Träger selbst aus, der Träger muss ihm würdig sein. Wenn die zwei Faktoren gegeben sind, kommen die zwei Energien in Kontakt und der magische Pakt wird durch einen Mal geschlossen, wie bei einem Vertragssiegel.“ Meine Feder kratzte leicht über das Papier, als ich alles niederschrieb. Das hatte ich gar nicht gewusst, ich hatte geglaubt, dass man nur etwas in seinem Körper besitzen musste, damit man sich jeden Charta aneignen konnte. Meister Hyun nickte anerkennend und erklärte: "Das ist bei ungebundene Magie der Fall, wenn das Charta zuvor noch keinen Träger hatte. Doch sobald das Charta an einem Träger gebunden ist, kann ein Anderer mit Trägergen das Charta stehlen. Das liegt an den Energien, denn ein Teil unserer Energien sind bei allen gleich und der andere Teil ist einzigartig. Das Charta merkt also nicht sofort den "gefälschten" Schlüssel und kann so überlistet werden. Oder der Träger kann selbst das Charta an Jemanden mit Trägergen übertragen. Aber das Stehlen eines Chartas ist natürlich verboten, das wäre wie eine Körperverletzung mit psychische Folgen. Das war erstmal mit der Magiekunde, wir gehen jetzt in den Park und machen mit der Meditation weiter."


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25.07.2017, 20:29

Guten Abend :D

Devante

Als ich den Raum verließ, wartete General Reaver auf mich. Er nickte mir anerkennend zu. > Sie haben großartige Arbeit geleistet, danke. Hier ist Ihr Schein.<
Er drückte mir ein kleines Schriftstück in die Hand, das ich bei Fedor abgeben musste. Damit würde ich meinen Lohn für diese "Folter" erhalten. Ein großer Teil in mir wollte dieses Stück Papier auseinanderreißen, aber ein anderer Teil wusste, dass ich mit dem Geld andere Dinge tun konnte. Gute Dinge. Etwas außerhalb der Stadt gab es nämlich ein Waisenheim, das ich hier und da mit meinem Ersparten unterstützte. Kinder, die ohne Eltern aufwachsen mussten, brauchten Personal, gutes Essen und eine schöne Einrichtung. Wenn ich dabei helfen konnte, tat ich das auch. Das bereinigte mein Gewissen.

Idoya

Seine Mutter kannte sich also in Heilkunde aus. Es widerstrebte mir, ihn danach zu fragen, ob sie mir ein Mittel gegen Vaters Krankheit geben konnte. Er würde sie wahrscheinlich sowieso nicht fragen. Seine Abneigung gegen mich war genauso spürbar wie meine Verachtung gegenüber dem, was er war.
Trotzdem... Ich schluckte meinen Stolz hinunter, straffte die Schultern. > Mein Vater ist krank. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll. Es existiert ein Dorf auf den Klippen, in dem eine Älteste lebt, die sich mit Heilkunde auskennt, allerdings ist der Weg beschwerlich und gefährlich. Wenn deine Mutter mir helfen könnte, wäre ich ihr unendlich dankbar.<
Vielleicht war seine Mutter nicht so schlimm wie er. Vielleicht wäre es ihr lieber, wenn er nicht Teil der Arcana war. Meine Mutter hätte sich das für keinen von uns gewünscht. Das wusste ich mit absoluter Sicherheit. Und wenn seine Mutter sich in Heilkunde auskannte, musste sie doch eine sanfte Seite haben. Das hoffte ich jedenfalls.
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25.07.2017, 20:49

Guten Abend^^

Daragh


Meine Augen verdunkelten sich, aha, dafür war ich also gut genug. Ich hasste es ausgenutzt zu werden und dann noch gleichzeitig in den Hinterteil getreten zu werden. Solche Menschen war ich leider zu Genüge begegnet. Jedoch hatte ich mir geschworen, Leben zu retten und zu helfen. Tja, ich wollte nicht Schuld an einem Tod eines kranken Mannes sein, nur weil seine Tochter eine unausstehliche Zicke war. "Ich kann dich zu ihr bringen. Aber nur unter einer Bedienung: Du wirst sie nicht respektlos behandeln, ansonsten werde ich dir nie wieder helfen. Diese Grenzüberschreitung werde ich nicht dulden", warnte ich sie und verschränkte meine Arme vor dem Brustkorb. Meine Mutter gehörte nun mal zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben, auch wenn ich es nicht offen zugab.

Yelva


Ich gab Niall ein Zeichen, dass wir aufbrechen wollten und wir bildeten erneuert den Nachhut. Die Mitschülern begannen untereinander sich angeregt zu unterhalten und das Thema schien unser voriges Unterricht zu sein. Meister Hyun brachte uns nach draußen in den Schlosspark. Bewundernd schaute ich mich umher, hier wuchsen farbenfrohe Blumen und die Bäume sahen prächtig aus. Besonders gefiel mir die Trauerweide an dem riesigen Teich. "Lass uns hier niedersetzen", meinte Meister Hyun und wir setzten uns auf eine Wiese hin. Es fühlte sich wundervoll an wieder das weiche Gras spüren zu können.


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25.07.2017, 20:57

Wie gehts dir? :D

Devante

Bevor ich zu Fedor ging, beschloss ich nach Yelva zu sehen. Um diese Uhrzeit müssten sie nach draußen gehen, um mit der Meditation zu beginnen. Ich erinnerte mich sehr gut an diese Zeit. Daran, wie Meister Hyun uns neue Wege eröffnet hatte, eins mit uns selbst zu sein. Ein inneres Gleichgewicht zu finden. Das war die schwerste Zeit meines Lebens gewesen, denn damals hatte ich nicht einmal gewusst, wer ich wirklich war, wo meine Wurzeln lagen. Heute wusste ich es immer noch nicht, aber ich kam damit klar.
Um einen guten Blick auf das Geschehen zu haben, tauchte ich wieder hinter die Wände der Schlossbauten ein und begab mich in die obersten Stockwerke. Es gab ein kleines Zimmer im äußersten Trakt, das völlig verlassen existierte. Früher hatte man wohl dort irgendwas gelagert, heute bestand dieser Raum nur aus einer recht gemütlichen Sitzmöglichkeit, einer Kommode, einem Tisch und einem verstaubten Bücherregal. Ein perfekter Rückzugsort und Aussichtspunkt.

Idoya

Ich kniff wütend die Augen zusammen. Das hatte ich nun davon, dass ich ihn um die Hilfe seiner Mutter gebeten hatte. > Ich würde einer Mutter nie respektlos unter die Augen treten. Ich bin nur dann respektlos, wenn ich meine guten Gründe habe.< erwiderte ich gezwungen neutral, weil die Wut in meinem Bauch ihre Wurzeln schlug. Dinge wollten mir aus dem Mund springen, die lieber verschluckt bleiben sollten, also presste ich wieder die Lippen zusammen und atmete tief durch die Nase ein.
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25.07.2017, 21:19

Bin k.o, aber ansonsten gut und dir selbst?^^

Daragh


Mein Unterkiefer spannte sich an: "Soso, du hast dazu gute Gründe? Hm, also hast du einen guten Grund mich respektlos zu behandeln, obwohl du mich zuvor nie gesehen hast und ich dir nur meine Hilfen angeboten habe. Welch ein Verbrechen. Nur weil du Arcana scheinbar hasst und ich zufällig ein Mitglied bin. Du bist ganz schön einfältig. Was dir widerfahren war, das war nicht ich gewesen und werde es niemals sein. Wenn du nicht das begreifen kannst, tust du mir ziemlich leid. Weiß du, ich hasse dich nämlich nicht, nur weil du vom Sumpfgebiet kommst. Ich reduziere mich nicht auf den Status, sondern nehme das Wesen in Blick. Und da du bislang nur mit deine hässliche Seite glänzt, kann ich dich nicht sonderlich leiden. Aber wer würde es schon tun? Ich meine, du verhältst dich ziemlich abscheulich. Aber behandle mich von mir aus weiter so. Ich bin es gewohnt auch gehasst zu werden, jedenfalls von den Bösen. Sie mögen nämlich nicht sonderlich gerne wenn man ihnen in die Quere kommt." Ich zuckte mit der Schulter und beschloss damit Schluss zu machen. Diese Frau würde in ihrem Leben eine unausstehliche Zicke bleiben. Wahrscheinlich war sie so geboren. Wenn das Gewitter vorüber war, hoffte ich, dass wir endlich losgehen konnte. Mich hält nichts auf dieser Insel fest.

Yelva


Niall ging zu einem schattigen Platz und suchte dort in seiner Stille nach Steine. Von hier aus hatte ich ihn gut im Blick, falls was sein sollte. "Nimmt eine gerade Haltung ein und habe gleichzeitig Kontakt zum Boden. Sie ist euer Anker", begann Meister Hyun zu erzählen: "Schließt eure Augen und atmet mit der Natur im gleichen Takt. Spürt das Leben um euch herum und werdet mit diesem Leben einst. Dann wird euer Geist sich öffnen und ihr werdet Pfade gehen, die euch zu eurem inneren Kern führen wird und ihr lernt euren inneren Gleichgewicht aufrecht zu halte. Körper und Geist müssen im harmonischen Einklang sein, damit eure Kräfte sich entfalten können." Ich richtete mein Rücken gerade und schloss meine Augen.


Gehe offline, gute Nacht:)


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25.07.2017, 21:39

Devante

Die Tür war wie immer nicht verschlossen. Sie war alt, hing gerade noch an den Angeln. Ich öffnete sie und schloss sie sogleich hinter mir, damit niemand sah, dass ich hier war. So oder so war ich bisher niemandem in diesem Raum begegnet. Das war eine unbewohnte Zone.
Ich öffnete das schmale, kleine Fenster und spähte nach draußen. Wie erwartet traf die Gruppe von Meister Hyun im Schlossgarten auf. Yelva entdeckte ich sofort. Sie unterhielt sich mit niemandem, scheinbar war sie zu schüchtern. Doch das würde sich mit der Zeit legen. Aller Anfang war irgendwie schwer.

Idoya

Ich krallte meine Finger in meine vor dem Brustkorb verschränkten Oberarme und musste mehrmals tief Luft holen, um alle Bilder, alle Erinnerungen mit Gewalt in die hinterste Ecke meiner Gedanken zu stopfen. Er glaubte also, dass ich abscheulich war? Dann hatte er wohl keine Ahnung, dass die Arcana sich um das Schicksal der Sumpfleute gar nicht kümmerte - so wie er. Auch nicht damals, vor vier Jahren, als eine Räuberbande unser Dorf angegriffen hatte. Damals, als wir um Hilfe geschrien hatten, aber man uns nicht zur Hilfe geeilt war. Damals, als meine Mutter mich an den Armen gepackt, mich angeschrien hatte, ich solle mit Shiva schleunigst verschwinden. Damals, als ich vor Angst fast gestorben wäre, während Shivas Weinen mich bis tief in das Sumpfland begleitet hatte. Damals... als wir Mutter ermordet, blutüberströmt und beschmutzt auf dem Boden gefunden hatten, nachdem die Räuber abgezogen waren.
Wo war die Arcana gewesen? Warum hatten sie auf unser Flehen, unser Rufen nicht geantwortet? Warum hatten sie dieses Leid zugelassen?
Etwas Warmes tropfte auf meine Unterarme, meine Sicht verschwamm. Ich presste mir eine Hand auf den Mund und erstickte damit das Schluchzen, das sich meiner Kehle entrang, während das Gewitter draußen tobte. Ich wollte das nicht mehr sehen. Ich wollte nicht mehr hier sein. Ich brauchte meine Schwester, brauchte meinen Vater. Tränen liefen mir in Bahnen über die Wangen, die Trauer zerquetschte mein Herz in der Brust, ließ es bluten. Wie jedes Mal, wenn ich an ihren Leichnam dachte, wie jedes Mal, wenn niemand da war, um mein Leid zu erleichtern.
Du bist nicht mehr allein, Idoya. Ich bin jetzt bei dir. Ich ertrage deinen Schmerz, lass ihn zu, lass es raus. Er wird deinen Kummer nicht hören, mach dir deswegen keine Gedanken. Zeig mir deine Schwäche, Idoya. Zeig sie mir und ich helfe dir wieder aufzustehen.
Seine Worten lösten eine weitere Welle der Trauer aus. Ich verkrampfte mich mit jedem Schluchzer, den ich zu ersticken versuchte und ließ los. Ich ließ einfach los.

Ui, mir geht es gut ;) Wünsche dir auch eine gute Nacht :D
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26.07.2017, 06:22




Daragh

Plötzlich hörte ich erstickte Geräusche und irritiert schaute ich mich umher. Doch es schien kein Tier zu sein. Sie weint, ich spüre ihren Trauer, sagte Cadal. Als es erneuert blitzte, wurde einen Moment ihr Gesicht beleuchtet und ich sah die verdächtige Spuren auf ihre Wangen. Mist. Sie weinte wirklich. Das war nicht gerade mein Ziel gewesen, auch wenn ich sie für eine unausstehliche Zicke hielt. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Weinende Frauen machten mich hilfslos und überforderten mich. Devante war besser dadrinnen sie zu trösten. Ich machte meist alles nur schlimmer mit meine Sprüche, auch wenn ich es eigentlich nur gut meinte. Aber das wurde dann einfach falsch verstanden. Gibt ihr einfach was zum Schnäuzen, man muss nicht immer was sagen, gab der Wolf mir den Rat. Hätte er das nicht mal viel früher sagen können? Schwer seufzte ich und riss einen sauberen Stück Stoff von meinem Oberteil. Ich stand auf, ging zu ihr rüber und legte den Stofffetzen neben ihr hin. Schließlich kehrte ich zu meinem Platz zurück. Sie wollte garantiert nicht von mir getröstet werden, da sie mich hasste.

Yelva

Ich spürte die leichte Brise in meinem Nacken, hörte den lieblichen Gesang der Vögel und der süßliche Duft der Blumen stieg in meine Nase. Irgendwo summen die Bienen, die Bäume raschelten im Wind ihre Blätter und die Sonnenstrahlen wärmte mein Körper. Ich fühlte einen inneren Frieden in mir und war mit der Natur verbunden. Den harten Boden unter mir nahm ich nicht mehr wahr, sondern war mit ihm verwurzelt wie eine Pflanze. Ich atmete tief ein und wieder aus, fand den Rhythmus der Natur heraus. Mein Körper schien in den Hintergrund zu rücken, stattdessen empfand ich eine seltsame Leichtigkeit. Als würde sich mein Geist von seiner Hülle lösen und hoch hinaus in die Luft steigen. Mein Herz schlug gleichmäßig und vor meine innere Augen sah ich weiße Flügeln einer Eule schlagen. Es kam mir so vor, als wäre ich die Eule und die Eule war ich. Die Flügeln spreizten sich noch mehr aus und dann hielten sie in der Luft inne. Ich schien zu schweben, der Wind trug mich auf seine sichere Hände und strich sanft durch den Federn. Nichts brachte mich zum Kippen oder zum Fallen. Ich hatte mein inneres Gleichgewicht gefunden.


338

26.07.2017, 12:17

Devante

Jetzt meditierten sie alle. Ich konnte sehen, wie einige sich schwer damit taten, weil das keine einfache Aufgabe war, doch als mein Blick zu Yelva zurückkehrte, nickte ich anerkennend. Sie schien völlig im Reinen mit sich selbst zu sein. Faszinierend. Ich hatte es erst gegen Ende der Ausbildungsstufe Klasse 2 geschafft, mich dermaßen zu entspannen und zu mir selbst zu finden. Eine bittere Leistung und doch hatte Meister Hyun mich unentwegt unterstützt. Diesem alten Mann verdankte ich wirklich viel.
Ich beobachtete die Gruppe noch eine Weile, ehe ich aufbrach, um den Schein zu Fedor zu bringen. Geld ließ nicht gern auf sich warten. Außerdem bliebe mir genug Zeit, um einen kleinen Abstecher im Waisenhaus zu machen.

Idoya

Mehrmals wischte ich mir mit dem Handrücken über die feuchten Wangen, versuchte das bitterliche Weinen zu beenden, aber es kamen nur weitere Tränen. Ich kam mir wie ein endloser Wasserfall aus Kummer vor. Warum musste ich ausgerechnet jetzt an meine Mutter denken? An meinen Bruder, der ebenfalls wegen der Arcana gefallen war. Sie hatte mir zwei wertvolle Menschen genommen. Wie sollte ich da nicht Angst haben, dass es auch meinen Vater oder Shiva treffen könnte.
Angst und Trauer war keine gute Kombination.
Ich zuckte zusammen, als ich eine Bewegung neben mir registrierte. Wollte er sich jetzt über mich lustig machen? Sehen, wie einfach es war, jemanden aus dem Sumpf zu brechen? Doch er legte bloß ein Stück Stoff auf den Boden. Meine Finger wollten danach greifen, aber im letzten Moment hielt ich mich zurück. Es käme mir wie Verrat vor. Verrat an meine tote Mutter und meinen toten Bruder. Dieser Mann wollte damit sicherlich nur sein schlechtes Gewissen oder dergleichen beruhigen, indem er mir das anbot. Ich konnte es nicht annehmen, weil ich ihm nach wie vor nicht vertraute.
Also überließ ich mich selbst der Trauer und war dankbar für das Gewitter, das mit mir um den Verlust weinte. So wie damals.
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339

26.07.2017, 18:14

Daragh


Ich schloss meine Augen, um ein wenig zu dösen und erst als ich nur das tosendes Geräusch des Wasserfalls wahrnahm, öffnete ich sie wieder. Das Gewitter schien vorüber zu sein, nur die Dunkelheit war zurückgeblieben und das musste heißen, dass bereits Abend geworden. Wieder war ein Tag vergangen. Mein Körper fühlte sich vom langen Sitzen steif an, weswegen ich aufstand und mich ausgiebig reckte. Ein paar Gelenke knacksten daraufhin. "Ich bin kurz pissen", sagte ich neutral zu ihr und verließ die Höhle. Meine Blase drückte und länger konnte ich es nicht aushalten. Ich fand einen Busch und nachdem ich mich erleichtert hatte, atmete ich die frischgewordene Luft ein. Mein Blick fiel auf dem See und spontan zog ich mich nackt aus. War sowieso keiner hier. Außer Cadal. Und es schien auch keine Kreaturen in der Nähe zu sein. Ich sprang mit einem gewaltigen Sprung in dem See und schwamm zu dem kräftigen Wasserfall hinüber, um mich von ihm reinigen zu lassen.

Yelva


"Kehrt langsam in eure Körpern zurück und öffnet die Augen", vernahm ich aus der Ferne die Stimme des Meisters. Ich fühlte mich ganz benommen, als ich meine Augen öffneten. Es dauerte einen Augenblick bis ich mich angekommen fühlte. Sofort suchte ich nach Niall ab und erleichtert stellte ich fest, dass er sich noch bei dem Baum befand und still mit seine Steine spielte. Er war nie ein aufmüpfiges Kind gewesen, sicherlich gab es Momente wo er temperamentvoll wurde, aber er war ja noch ein Kind. "Yelva, du hast es sehr ausgezeichnet gemacht", stand plötzlich Meister Hyun vor mir und sein Lob brachte mich zum Erröten. "Wir machen jetzt eine kleine Pause und fangen dann mit den Trainings an", hob er die Stimme an: "Wir bleiben hier versammelt, dann kann ich naher euch zu dem Trainingsplatz führen." Ich stand auf, meine Beine kribbelten. Offensichtlich hatten wir lange gesessen. Niall schaute auf, als ich ihm lächelnd näherte. "Das sah langweilig aus. Ihr habt nur gesessen", meinte mein Bruder und rollte mit den Augen. "Das nennt man Mediation und es ist nicht nur Sitzen. Man muss seinen Geist und Körper in Einklang bringen und seinen inneren Gleichgewicht finden", erklärte ich es gebärdend.


340

26.07.2017, 18:43

Devante

Als ich Fedor den Schein gab, überreichte er mir die Goldmünzen in bar. Verhöre brachten viel Geld ein, das wussten die wenigsten, daher steckte ich den kleinen Beutel sofort weg. Ich nickte meinem Kollegen zum Abschied zu und verließ das Schloss, das Zentrum der Arcana.
Das letzte Mal, als ich den Waisenkindern einen Besuch abgestattet hatte, lag zwei Wochen zurück. Mein schlechtes Gewissen war demnach nicht überraschend. Deswegen machte ich einen kleinen Abstecher auf dem Markt, in der Hoffnung etwas Schönes für die Kinder zu finden. Sie liebten Spielsachen, bekamen nicht genug davon. Darum hielt ich nach so etwas Ausschau. Geld hatte ich nun ja.

Idoya

Aus Erschöpfung meines Kummers war ich eingeschlafen. Es hatte gut getan. All die Trauer, die ich in letzter Zeit in mich hineingestopft hatte, war ausgebrochen. Jetzt fühlte ich mich leer und zufrieden zugleich. Ein eigenartiges Gefühl. Ich fuhr mir durchs Haar, das zerzaust über meine Schultern fiel und erhob mich langsam, indem ich mich an der Wand abstützte.
Der Kerl verschwand nach draußen, also nutzte ich die Zeit, um mich zu sammeln. Um seelisch wieder bei Kräften zu sein. Asterias' warme Energie durchfloss mich, erinnerte mich daran, dass ich nicht mehr allein war und dass er mich fortan beschützen würde. Das bedeutete mir verdammt viel. Er gab mir Hoffnung. Hoffnung, auf die meine Familie wartete.
Mit festen Schritten begab ich mich nach draußen, blinzelte mehrmals, um mich an das Licht zu gewöhnen und legte den Kopf in den Nacken. Atmete die frische Luft ein. Das Gewitter hatte sich verzogen, nun funkelte jeder einzelne Wassertropfen auf den Blättern der Bäume. Es war ein wunderschöner Anblick. Doch als mein Blick weiter nach rechts schweifte, blieb ich wie angewurzelt stehen. Er war nackt. Splitterfasernackt. Hitze stieg von meinem Hals auf und ich war um meiner dunkleren Hautfarbe froh, dass man das nicht sah. Ich wandte sofort das Gesicht ab und erlebte die nächste Überraschung, denn plötzlich tauchte ein älterer Mann zwischen den Büschen auf.
Mein erster Impuls war wegzurennen, aber seine Miene leuchtete auf, als er den Nackten im Wasser entdeckte. Auf seiner Schulter hockte ein Falke. Ein Dschinn. Er war ein Magus. Jemand aus der Arcana. Unter einem Arm hielt er eine Truhe an sich gedrückt. > Daragh! Ich bin so froh, dass du lebst. Ich dachte schon, ich wäre der einzig Überlebende auf dieser Insel.< rief er erfreut.
Ich schob mich wieder hinter den Schleier des Wasserfalls, aber diese Bewegung entging dem Mann nicht. Sein Blick schoss scharf zu mir. > Ist sie es? Die Frau, die die Charta trägt?<
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