Nachti
Devante
Ich musste tot sein. Anders ließ sich all das hier nicht erklären. Ich befand mich auf einer endlos weiten Wiese, war umgeben von weißen Rosen, während ein helles Licht den klaren, blauen Himmel erstrahlen ließ. Es war ein Licht, das nicht von der Sonne stammte. Es war ein Licht, das ich sehr gut kannte.
Irritiert drehte ich mich um die eigene Achse und hielt inne, als plötzlich ein Mann erschien, der mir wie aus dem Gesicht geschnitten war. Er trug nach wie vor seine dunkle Kleidung, aber irgendetwas war anders. Er war anders.
Er musterte mich eindringlich, neigte den Kopf leicht zur Seite. > Du bist nicht tot und doch nicht mehr in der realen Welt. Was auch immer passiert ist, es hat mit dem Kristall zu tun.<
Der Kristall? Also musste etwas mit Yelva passiert sein. Wieder schaute ich mich umher in der Hoffnung, sie würde wie aus dem Nichts auftauchen, doch das tat sie nicht. Wo war sie? Warum war ich hier? Warum stand Vindar mir gegenüber und wirkte so... menschlich?
Ich sah ihn wieder an. > Wie komme ich wieder zurück?<
> Sehe ich aus, als wäre ich allwissend? Ich weiß selbst nicht, was das hier soll, aber eines ist sicher... Elaine ist in der Nähe. Ich würde ihre Aura überall wiedererkennen.<
> Ist das vielleicht...<
>...eine Zwischenwelt? Mag sein.<
Idoya
Mein Herz klopfte wie wild in der Brust, während ich darauf wartete, dass Daragh seine Augen öffnete. Er lebte, das wusste ich und doch hatte ich Angst. Angst, dass sein Bewusstsein in der Dunkelheit blieb und sich nicht an die Oberfläche wagte. Doch meine Bedenken lösten sich auf, als ich in wunderschönes Grün blickte, das mir so vertraut war.
Lächelnd und unter Tränen beugte ich mich vor, um sein Gesicht mit freudigen Küssen zu bedecken. Er war zu mir zurückgekehrt, er war nicht tot. Diese Zwillinge hatten ihn mir nicht genommen. Wir hatten sie ausgeschaltet, um unsere Zukunft zu sichern. > Daragh.< schluchzte ich erleichtert, während ich ihn weiterhin küsste, bis sich unsere Lippen trafen.
Der Druck auf meiner Brust ließ augenblicklich nach.