Devante

Zwar hatte ich mit dieser Antwort gerechnet, aber es schadete nie, sie doch irgendwie aus diesem Loch zu ziehen. > Gut, dann bleibst du bei Igor, solange wir trainieren. Natürlich in Sichtweite. Wenn du mich brauchst, ruf dann einfach.< sagte ich sanft, gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und stützte sie beim Aufstehen, weil sie immer noch schwach auf den Beinen wirkte. Ihr Zustand machte mir zunehmend Sorgen.
Die anderen holten solange die Feueradler, die uns runter ins Tal fliegen würden. Dort, wo Igor seine Zeit mit was auch immer vertrieb. Beim letzten Mal hatte er Felsen geworden...

Idoya

Ich rollte mit den Augen. Der Vergleich mit seiner Mutter kam ziemlich oft. Wahrscheinlich war das ein Zeichen dafür, dass ich damit aufhören sollte, meine Sorgen offen auszusprechen. Ich hatte auch nicht gedacht, jemals so überfürsorglich zu werden, aber das hatte ich wohl doch von meiner Mutter...
> Natürlich passe ich auch auf mich auf. Und ich überanstrenge mich nicht.< versicherte ich mich, stand auf und begab mich zu den anderen, um hinter Kaspian auf einen Feueradler zu steigen.

Heyho, na wie gehts?

Devante

Es überraschte mich nun doch, dass sie nicht Nala rief, sondern auf einen Feueradler stieg. Ich setzte mich hinter sie, schlang einen Arm um ihre Taille, rein aus Vorsicht, damit sie mir nicht in die Tiefe fiel und spannte den Körper an, als das Wesen sich in den Himmel erhob. Yelvas Worte drangen wie ein Flüstern zu mir vor. > Setz dich nicht unter Druck. Ich bin das falsch angegangen, weil ich eine härtere Ausbildung erfahren habe, als du überhaupt hattest. Das alles überfordert dich. Du bist traumatisiert und das ist menschlich. Fühl dich nicht wertlos. Du brauchst einfach nur Zeit.< versuchte ich sie aufzumuntern, während wir in den Sinkflug übergingen.

Idoya

Zusammen mit Kaspian flogen wir hinunter ins Tal. Dorthin, wo Igor brav auf seinem felsigen Hintern saß und von etlichen Wesen umgeben war. Hatten ihn zuvor nur Vögel belagert, waren es jetzt auch andere Tiere wie Hasen und katzenartige Kreaturen. Das waren wohl diese Wesen, denen Naira und ich begegnet waren. Meine Augen leuchteten auf. Sie hatten wohl die Nachricht erhalten.

Wetter ist auch nicht prickelnd hier, darum bin ich auch etwas... träge XD Wie stehts mit der Gesundheit?

Devante

Da hatte sie recht. Leider hatten wir nicht mehr den Luxus der Zeit, aber wenn sie es nicht schaffte, von selbst aus diesem Loch zu steigen, dann konnten wir auch nichts für sie tun. Mir gingen die Ideen aus. Deshalb hoffte ich, dass Igor ihr helfen konnte, aber seine Hand kam so schnell auf sie zugerast, dass ich dem Feueradler ein Zeichen gab, sofort auszuweichen. > Immer schön langsam, mein Freund.< warnte ich den Riesen. > Vergiss nicht, dass du aus Stein bist und ihr mit der Geschwindigkeit schaden könntest.<
Wir landeten zu seinen Füßen und schon eilten viele der Tiere davon, weil sie nicht an die Gesellschaft von uns Menschen gewöhnt waren.

Idoya

Igor wurde natürlich sofort auf Yelva aufmerksam, aber Devante ließ nicht zu, dass er sie einfach aus der Luft schnappte. Das wäre in der Tat etwas schmerzhaft geworden, glaubte ich. Kaspian und ich landeten in ihrer Nähe. Ich stieg ab, stemmte die Hände in die Hüften und sah zu Stjarna, die mit ihren Cousins im Rücken zu uns trat. Ihre Augen funkelten lebendig. > Endlich kann ich mal wieder ein paar Fäuste austeilen. Das hebt die Stimmung.<

Das ist schön zu hören, bei mir sieht es auch wesentlich besser aus Hast du schon eine neue Serie gefunden?

Devante

Mir war es lieber, wenn Yelva in meiner unmittelbaren Nähe blieb, aber wenn ich auf jemand zählen konnte, dann auf Igor. Es würde schon der Himmel zusammenbrechen müssen, um Igor dazu zu bringen, Yelva auszuhändigen. Bei ihm war sie im Moment absolut sicher. Das redete ich mir zumindest ein.
Ein letztes Mal blickte ich zu ihr, dann wandte ich mich an die Gruppe und stemmte die Hände in die Hüften. Ein etwas positiveres Gefühl machte sich in meiner Brust breit, da mich das bevorstehende Training an die vielen Stunden in der Arcana erinnerte. Selbst wenn sie mich dunkle Absichten verfolgte, nicht alle dort hatten davon gewusst. Und diejenigen, die ich persönlich ausgebildet hatte, nun ja, ich hoffte, sie schlugen sich weiterhin gut und waren am Leben.

Idoya

Igor sorgte dafür, dass Yelva in Sicherheit blieb, solange wir hier trainieren würden. Es schmerzte mich immer noch, dass sie nicht einmal zu einem Lächeln fähig war, aber vielleicht legte sich das bis morgen. Vielleicht sah die Welt morgen ein bisschen heller aus.
Im Moment strahlte die Sonne auf uns herab, als wollte sie uns verbrennen, darum wunderte es mich nicht, dass die Männer ihre obersten Kleidungsschichten ablegten. Sie kamen schneller ins Schwitzen als wir Frauen.
> Gut, jeder sucht sich einfach einen Partner. Kaspian, du übst mit Roth. Remo und Idoya, ihr seid auch Kampfpartner und du Stjarna<, er grinste leicht, >... kommst zu mir und zeigst mir, welche Techniken ihr in Feon erlernt. Mir scheint, als wärst du die gerissenste von euch vier.<
Die Rothaarige band ihr Haar zu einem strengen Zopf zusammen, kreiste die Schultern und erwiderte das Grinsen. > Oh, mach dich darauf gefasst, dass ich dich niederstrecke. Frau hin oder her. Ich hab schon den ein oder anderen Mann zum Weinen gebracht.<

Ah ja, auch diese Serie kenne ich XD Wie findest du sie? Ach, ich habe ziemlich viele am Laufen XD Gute Nacht

Devante

Wieder warf ich einen kurzen Blick über die Schulter, denn ich wollte mich vergewissern, dass es Yelva an nichts mangelte. Im nächsten Moment spürte ich allerdings eine Veränderung in der Luft und wusste, dass ich gerade angegriffen wurde. Schnell duckte ich, wich gerade noch der Faust von Stjarna aus.
> Hier spielt die Musik, Liebestrunkener.< lachte meine Gegnerin amüsiert, ehe sie erneut ausholte. Diesmal ließ ich mich nicht ablenken. Ich wehrte den nächsten Schlag ab, ging ebenfalls zum Angriff über und nahm mich nicht zurück. In Stjarna loderte ein Feuer, das mir zeigte, dass ich nicht vorsichtig sein musste. Sie hatte eine ordentliche Kampfsausbildung hinter sich, sonst würde nicht wenig später ihr Fuß über meinem Kopf sausen. Ein Prickeln sauste meinen Rücken hinab. Endlich mal ein toller Kampf.

Idoya

Ich stellte mich Kaspian gegenüber und sah ihn etwas ratlos an. Daragh hatte mir zwar die ein oder andere Technik gezeigt, aber sie jetzt anzuwenden, erschien mir zu schwer. Ich hatte leider keine Übung mehr. Ich reagierte eigentlich nur noch in brenzligen Situationen.
Kaspian nickte mir aufmunternd zu. > Wir können mit leichten Übungen anfangen, wenn du möchtest. Ein paar Tricks sind mir bekannt.< meinte er leicht lächelnd. Ich nickte einverstanden.

Hhahaha, das stimmt allerdings XD Bei Animes bin ich meist sehr aktuell

Devante

Je länger wir umeinander tänzelten, hier und da einen Angriff starteten und vielleicht den ein oder anderen Treffer landeten, spürte ich den ersten Schweiß, der sich auf meiner erhitzten Haut bildete. Endlich wurde ich so richtig warm. Stjarna schien ebenfalls nicht aus der Puste zu sein, sondern kämpfte weiter, zeigte Techniken, die ich mir auf jeden Fall abschauen würde und zuckte nicht mal mit der Wimper, als ich meine Faust in ihren Bauch versenkte.
Sie stieß nur scharf Luft aus, während ihre Bauchmuskeln den Schlag abfingen. Das war bestimmt nicht das erste Mal, dass man ihr in den Bauch schlug. > Du wurdest bereits als Jugendliche trainiert, nicht wahr?< fragte ich sie interessiert.
> Mit zehn Jahren hat mein Training begonnen.<

Idoya

Es war sehr einfach und angenehm mit Kaspian zu trainieren. Er war ruhig, zeigte Geduld und gab mir reichlich Tipps, mit denen ich etwas anfangen konnte. Einige Übungen lernte mein Körper schnell, andere wiederum nicht. Aber ich ließ mich nicht davon die Laune verderben. Ich musste mit meiner Leistung zufrieden sein, sonst bremste ich mich selbst aus. Und das wollte ich tunlichst vermeiden.

Nur dieser Beitrag, dann muss ich leider wieder off XD

Devante

Mit zehn Jahren. Sehr untypisch für eine Familie, die Tochter wie einen Mann auszubilden und dabei früh zu beginnen. Stjarna musste demnach aus einer kampferfahrenen Familie stammen, anders ließ sich dieser Hintergrund nicht erklären. Sie war nicht leicht zu besiegen und das heizte meinen Ehrgeiz nur noch mehr an. Tritt, Hieb, rechts ausweichen, ducken, linker Haken, zur Seite ausweichen, Ellenbogen einsetzen, herumwirbeln, einen Tritt vortäuschen und nach vorn schnellen.

Idoya

Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, aber irgendwann wurde mir dermaßen warm, dass ich mich am liebsten ausgezogen hätte. Aber das wäre ganz und gar nicht angebracht. Ich trug ein Kleid und sonst nur Unterwäsche. Vielleicht sollte ich mir überlegen, ebenfalls Hose und Hemd zu besorgen, denn ich sah, wie wendig sich Stjarna in ihrer Kleidung bewegte. Mit meinem Kleid ließ es sich schwerer kämpfen und die Gefahr, dass jemand auf den Saum treten könnte, war sehr hoch.

Devante

Ich versuchte einen Weg zu finden, Stjarna zu Boden zu reißen, aber ihre Wachsamkeit war über alle Maßen perfektioniert. Immer, wenn ich einen Angriff startete, reagierte sie sehr schnell darauf und machte es mir unmöglich, mein Ziel zu erreichen. Wäre sie damals in der Arcana gewesen, hätte man sie sofort zu den Schattengängern gebracht. Sie war wirklich talentiert.
Nichtsdestotrotz würde ich mich nicht von ihr besiegen lassen, denn nun ging es darum, dem anderen den Boden unter den Füßen zu nehmen. Und ich würde es schaffen, weil ich ganz bestimmt nicht als Verlierer hervorgehen wollte.

Idoya

Nach einer kurzen Pause setzten Kaspian und ich unsere Übungen fort. Hier und da schauten wir ein paar Techniken bei den anderen ab, versuchten sie ebenfalls umzusetzen, aber sie bewegten sich auf einem ganz anderen Niveau. Stjarna hielt es tatsächlich mit Devante aus. Sie ließ sich nicht besiegen. Wie bewundernswert.
Mein Blick schweifte kurz zu Igor, der Yelva in seiner Hand hielt und irgendwie sah sie nicht in Ordnung aus. Ihrer Haltung zu urteilen musste sie gerade Schmerzen haben. > Yelva!< rief ich. > Was ist mit dir?<

Hey hey wieder

Devante

Bevor ich den nächsten Faustschlag ausführen konnte, lenkte mich Idoyas Ruf ab. Wenn es um Yelva ging, wurde ich sofort hellhörig. Auch Stjarna hielt mitten in ihrer Bewegung inne. Wir atmeten beide schwer. Ich wirbelte sofort herum, schaute zu Yelva, die von einem glühenden Schimmer eingehüllt wurde. Auf den ersten Blick glaubte ich, sie wäre über irgendwas froh, aber bei genauerem Hinsehen erkannte ich die wütende Note im Licht. Es glühte wie Feuer.
Wie immer eilte ich sofort in ihre Richtung, doch da kam mir Idoya zuvor. Sie streckte eine Hand nach mir aus, hielt mich fest. > Nein, lass mich zu ihr. Sie brennt und du wirst garantiert verletzt, was sie nur noch tiefer verzweifeln lassen würde. Ich versuche mich mit meinem Element vor ihr zu schützen.<

Idoya

Ich wartete seine Reaktion nicht ab, denn mir war klar, dass er das nicht gutheißen würde. Devante hatte sich in die tiefste Finsternis begeben, um Yelva zu retten, darum musste ich schnell handeln, bevor er sich auch noch verbrennen ließ. Auf dem Weg zu Yelva rief ich das Wasser zu mir, spürte einen kleinen Bach, der auf meinen Ruf reagierte und in feinen Rinnsalen zu mir floss.
Igor senkte die Hand, auf der Yelva saß und ich trat auf meine Freundin zu. Ihr Licht blendete mich. > Yelva, komm zu dir. Du musst dich beherrschen, andernfalls wirst du jemanden verletzen und das willst du bestimmt nicht tun.<

Ach naja, hab viel zu schreiben fürs Studium leider XD Das stresst... Und dir?

Devante

Es passte mir nicht, dass Idoya die Initiative ergriff, zu Yelva ging und mich einfach hinter sich ließ. Natürlich verstand ich, warum sie so handelte, aber ich wollte in Yelvas Nähe sein. Mir missfiel ihr Zustand, der sich immer weiter in einer Abwärtsspirale verlor. Was sollte ich tun, um sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen?
Mit geballten Fäusten ging ich auf die beiden Frauen zu und sah, dass Yelva von ihrem Licht beinahe verschluckt wurde. Sie strahlte dermaßen hell, dass es mir in den Augen schmerzte, aber ich verringerte trotzdem die Distanz. > Warum bist du wütend?< fragte ich sie direkt und blieb zwei Meter vor ihr stehen.

Idoya

Selbst in ihren Augen brannte das Licht, als sie zu mir aufsah. Sie hatte sich wirklich nicht mehr unter Kontrolle. Das Wasser sammelte sich um meine Füße, floss über meine Haut bis nach oben zu meinem Hals und kühlte mich auf angenehme Weise. Ich streckte meine Hände nach ihr aus, berührte sie an den Unterarmen. Es zischte leise. Das Wasser verdampfte, aber mir passierte nichts.
Nun tauchte auch noch Devante auf, aber er hielt einen sicheren Abstand zu ihr. Besser so. > Komm schon, Yelva. Bitte, beruhige dich.<