Kieran:

"Sie ist auch meine Physiotherapeutin." - sagte ich, als Derek mich fragend ansah.
"Wenn ich gewusst hätte, wie hubsch die Physiotherapeutinnen sein können, hätte ich mir auch das Bein gebrochen." - zwinkerte Derek in Vanessas Richtung.
"Hör auf." - Zoey kam auf uns zu, sie war die Ehefrau von Tom, einem Mitspieler. "Du siehst halt nicht aus wie Kieran." - sie lächelte Derek zuckucksüß an und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hey Schätzchen." - begrüßte sie mich. Dann stellte sie sich Vanessa vor.

Kieran:

Die Jungs waren wie immer. Sie tranken Bier und machte alberne Witze. Ich fühlte mich gut. Es war zu lange her, dass ich mein Haus verlassen hatte und das fiel mir jetzt besonders auf. Ich vermisste es mit den Jungs auf dem Feld abzuhängen und natürlich das Spielen fehlte mir am meisten.
"Und Vanessa..." - Derek nickte in ihre Richtung. "Ist sie noch zu haben?" - wollte er dann wissen.
"Nein, sie hat einen netten Freund." - sagte ich und lachte über sein gespielt enttäuschtes Gesicht.
"Kieran." - hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme im Rücken und wandte mich um, obwohl ich gar nich sehen musste, wer das war.
"Rebah?" - ich strahlte sie an und sie fiel mir sofort um den Hand. "Was machst du hier?" - wollte ich wissen.
"Wollte dich überraschten." - sie lächelte über das ganze Gesicht und küsste mich.

Kieran:

"Die Überraschung ist dir gelungen." - sagte ich, als ich von ihr abließ. Die Jungs begrüßte meine Freundin ebenfalls und so rücksichtsvoll sie waren, blieben wir schon kurze Zeit später unter uns. "Ich dachte das Fotoshooting dauerte noch bis nächste Woche." - ich war noch etwas überrascht, dass sie aufeinmal hier auftauchte, aber ich freute mich auch.
"Eigentlich dauert es noch an, deswegen muss ich morgen in aller Frühe wieder zurückfliegen, aber heute Mittag habe ich mir Frei genommen und nun ... bin ich hier." - sie lächelte und küsste mich wieder. "Ich habe dich vermisst."
"Ich dich auch." - entgegnete ich und legte meinen Arm um ihre schmalle Taille. Ich hatte sie gerne bei mir. "Ich habe heute meine Physiotherapeuten und eine alte Freundin mitgebracht." - erklärte ich ihr, bevor sie von den anderen hören musste, dass ich hier mit einer Frau aufgetaucht war.
"Eine alte Freundin?" - sie sah mich fragend an und ich erzählte ihr von Vanessa und dem Internat.
"Wie klein die Welt doch ist." - stellte sie fest und blickte sich um.
"Sie unterhält sich gerade mit Zoey." - meinte ich und nickte in die Richtung.
"Mit dieser blöden Kuh." - sagte Rebah und verdrehte die Augen. Ich grinste und küsste sie auf die Wange.
"Sei nicht so." - ich grinste weiter.
"Dann soll sie ihre Augen von dir lassen. Und ihre Sprüche sind manchmal nicht so ... toll."
"Du brachst nicht eifersüchtig sein." - sagte ich dann.
"Ich weiß, dass bin ich nicht. Aber ihr Verhalten nervt. Sie ist verheiratet und meint sich an dich ranschmeißen zu müssen." - Rebah sah mich an und ich bemerkte die Falte zwischen ihren Augen.
"Ich möchte dir Vanessa trotzdem vorstellen." - ich nahm meine Krücken und gemeinsam gingen wir zu Zoey und ihrer Mädchenclique, wo auch Vanessa stand.

Kieran:

"Hey, ich freue mich auch. Ich bin Rebah." - stellte sich meine Freundin vor und mir entging Zoeys abschätziger Blick, mit dem sie Rebah bedachte. "Hallo Zoey."
"Hi. Hat die vielbeschäftigte Rebah Reeves endlich mal eine Stunde für ihren Freund erübrigt?" - konnte diese einen Seitenhieb sich nicht verkneifen. Rebah schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln.
"Heute schon. So ist das eben, wenn man einen Job hat und sich nicht nur Spielerfrau schimpft." - entgegente Rebah schlagfertig und das Lächeln auf Zoeys Gesicht wich einer wütenden Grimasse.
"Ich kümmere mich wenigsten um meinen Mann und lasse ihn nicht tagelang alleine." - versuchte Zoey Rebah zu treffen.
"Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist, aber Kieran kann auch selbst auf sich aufpassen." - Rebah zuckte nur mit den Schultern.
Okay, dass war jetzt etwas unangenehm. Der Zickenzoff musste wirklich nicht sein.

Kieran:

Als Vanessa sich einmischte und versuchte wieder etwas Frieden in die Sache zu bringen, hielt ich immer noch meinen Mund. Ich wusste, dass ich es nur noch schlimmer machen konnte.
"So ist es, Kieran und ich sind zufrieden." - sagte Rebah dann und legte ihren Arm um mich.
"Und was sagt denn Kieran selbst dazu?" - forderte mich Zoey auf.
"Zufrieden. Ich bin zufrieden." - beeilte ich mich zu sagen, überrumpelt von der Aufmerksamkeit, die mir jetzt zuteil wurde.

Kieran:

Zoey wollte gerade etwas erwidern, aber da hatte Vanessa schon das Wort ergriffen und zog ihren Unmut auf sich. Sie sah Vanessa wütend an, sagte nicht und nippte an ihrem Weinglas.
"Der Job ist wirklich anstrengend, aber es macht auch viel Spaß. Man lernt fast jeden Monat neue Menschen und Orte kennen." - wenn Rebah von ihrer Arbeit sprach, glänzten ihre Augen und das mochte ich so an ihr. Sie war Feuer und Flamme für das, was sie machte und so war ich auch. "Ich war schon fast in jedem Bundesstaat, allerdings noch nie außerder der USA. Ich mag das Fliegen an sich nicht, aber es bleibt nicht aus." - erzählte sie weiter.

Kieran:

"Es gibt viele Models, die noch hübscher sind, also denke ich nicht, dass ich außerhalb noch Chancen habe. Aber inlands ist mir eher lieber, da bin ich immer in der Nähe von Kieran und nicht auf einem anderen Kontinent." - antwortete Rebah und lächelte mich verliebt an. "Und jetzt möchte ich etwas Zeit mit meinen Liebsten verbringen, denn wegen ihm bin ich jetzt hier." - sagte sie weiter und blickte zu mir. "Wollen wir zu dir fahren?" - wollte sie wissen.
Ich sah zu Vanessa.
"Sollen wir dich noch nach Hause bringen oder möchtest du bleiben?" - fragte ich sie.

Kieran:

"Okay." - sagte ich dann.
"Dann lasst uns gehen." - schlug Rebah vor und wir liefen zum Ausgang. Ich wollte fahren, doch sie setzte sich sofort ans Steuer. "Du sollst dich erholen." - beruhigte sie mich und fuhr langsam aus der Einfahrt.

Kieran:

"Mich ebenfalls." - entgegnete Rebah mit einem Lächeln, als wir das Auto verließen.
"Ja, bis morgen." - verabschiedete ich mich ebenfalls von Vanessa. "Das war wirklich eine Überraschung für mich, dass du da bist." - sagte ich dann, als wir gemeinsam das Haus betraten. Ich zog meine Jacke aus. "Ich meine, ich freue mich wirklich, aber ich bin völlig unvorbereitet." - fuhr ich fort.
"Kieran." - mir war nicht aufgefallen, dass Rebah stehen geblieben war. Fragend wandt ich mich zu ihr. "Ich bin schwanger."

Was bist du so ungeduldig und negativ eingestellt? Warte doch mal ab (Ich habe einen Masterplan )


Kieran:

Ich sah sie an und ihre Worte schienen zwischen uns wie eine unsichtbare Wand hängen geblieben zu sein.
"Kieran." - sie kam mir näher und sah mir ins Gesicht. "Hast du gehört, was ich gesagt haben?" - wollte sie von mir wissen und ich nickte.
"Ich wünschte, ich hätte mich verhört." - gab ich ehrlich zu und sie schenkte mir ein müdes Lächeln. Sie streifte ihre Jacke von den Schultern und ging dann ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzte. Ich folgte ihr und nahm neben ihr Platz, lehnte mich zurück und ließ sie nicht aus den Augen.
"So erging es mir auch, als ich beim Arzt war." - entgegnete Rebah und lehnte sich ebenfalls zurück, warf den Kopf in den Nacken und betrachtete die Decke. "Es war ... sehr überraschend." - zu dieser Aussage nickte ich. "Ich habe sehr lange und sehr hart für meine Karriere gearbeitet und erst in diesem Jahr bin ich da angekommen, wo ich bin. In einigen Jahren kann ich diesen Job nicht mehr ausüben, weil dann ein anderer Typ Frau verlangt wird und vielleicht auch jüngerer." - erklärte sie mir und ich konnte sie verstehen. Ich wünschte, es wäre anders, aber so erging es mir auch. Auch bei mir war das Alter irgendwann erreicht, wo ich nicht mehr in der Lage war, mit den Jüngeren mitzuhalten und manchmal geschah es auch mit Anfang dreißig.
"Und was gedenkst du zu tun?" - fragte ich dann und eigentlich war mir die Antwort schon bewusst.
"Ich kann diesen Kind nicht bekommen, Kieran." - sie drehte ihren Kopf zu mir und sah mich an. Ich nickte und griff nach ihrer Hand. "Es geht einfach nicht."
"Ich verstehe dich." - ich lächelte ihr aufmuntend zu. "Du musst das tun, was für dich im Moment am besten ist."
"Wenn ich dreißig wäre, hätte ich mich so wahnsinnig darauf gefreut und ..." - sie bekam Tränen in den Augen.
"Babe." - ich beugte mich zu ihr rüber und küsste sie auf die Lippen. "Es ist okay."